Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Sie steckt in Haushaltsgeräten, Autos und natürlich in Smartphones: Künstliche Intelligenz. Dabei hat sie einen entscheidenden Vorteil gegenüber Menschen: Sie kann sich alles merken. Doch Wissenschaftler merken jetzt: Wenn KI voranschreiten soll, müssen wir ihr das Vergessen beibringen.
Mit Talk to Books hat Google eine neue Suchmaschine vorgestellt, die in Büchern nach Antworten auf Fragen sucht. Das dahinterstehende Modell basiert auf maschinellem Lernen, Google betont aber selbst, dass die Suchmaschine noch nicht unbedingt in der Lage ist, spezifische Antworten zu geben.
In der Diskussion um Fake News kommt eine weitere, beunruhigende Möglichkeit hinzu. Mit sogenannten Fake Audio. Computergenerierte Stimmen können kaum noch von echten unterschieden werden. Welche Bedeutung hat diese Entwicklung? Gespräch von Samuel Wyss mit der SWR-Journalistin Katharina Thoms.
Die EU-Kommission will eine „On-demand“-Plattform und ein Observatorium für Künstliche Intelligenz errichten, um „den Zugang zu den jüngsten Algorithmen“ zu erleichtern. Auch soll eine Ethik-Charta kommen.
Was die im Zusammenhang mit der Nutzung von Facebook-Daten in Verruf geratene Firma Cambridge Analytica macht, ist in der politischen Kommunikation längst gang und gäbe. Im Interview mit David Torcasso von der Handelszeitung erklärt Martin Künzi, Inhaber der Berner Kommunikationsagentur Enigma, wie sie Personendaten aus dem Web in der politischen Kommunikation für Schweizer Kampagnen einsetzen. «Wir arbeiten mit Daten von Facebook, Google und anderen Anbietern, die für jeden zugänglich sind. Das ist völlig legal und kein Missbrauch», sagt Künzi. Die Aufregung verstehe er nicht: «Wir nutzen frei verfügbare Tools mit frei zugänglichen Daten. Was ist daran falsch? Es ist jeder freiwillig auf Facebook, oder?»
Es dürfte nicht mehr lange dauern, bis Systeme der Künstlichen Intelligenz alltäglich über Leben und Tod entscheiden müssen. Das könnte eine ethische und rechtliche Großdebatte auslösen.
Wer sich gruseln will, sollte sich auf dem Digitalfestival South By Southwest in Texas mit künstlicher Intelligenz beschäftigen: Wissenschaftler berichten dort, dass Menschen mit ihrem Gehirn Prothesen kontrollieren können. Künstliche Intelligenz (KI) werde bald künstliche Körperteile steuern. Robotergehirne werden Arbeiter anheuern, Verbrechen vorhersagen, Drohnen lenken, Gesundheitsdaten sortieren.
Wir sollten sehr viel skeptischer werden, was die Authentizität des gesprochenen Wortes im Netz angeht. Vor kurzem stieß die Berichterstattung von Motherboard eine Debatte um Deepfakes an, von einer KI verfremdete Videoaufnahmen – meist dazu benutzt, um die Gesichter bekannter Schauspielerinnen in Pornos zu montieren.