von Eva Hirschi

Neue Medien rücken das internationale Genf ins Rampenlicht

Gleich mehrere neue Medienprojekte wollen sich schwerpunktmässig dem internationalen Genf widmen. Finanziert werden sie massgeblich von der öffentlichen Hand und von Stiftungen. Wer steckt dahinter?

Zuerst kam der «Geneva Observer». Dann folgte die SRG, und mit «Geneva Solutions» will ein drittes Medium verstärkt über das internationale Genf berichten. Genf, das ist der zweite Hauptsitz der UNO, das ist der Standort von 40 internationalen Organisationen, von Vertretungen von über 176 Staaten und von Hunderten von NGOs, wie auch von renommierten akademischen Institutionen. Doch warum entdecken die Schweizer Medien die Stadt Genf als Zentrum der Weltordnungspolitik erst jetzt?

Über die letzten Jahre hat das internationale Genf in den Medien an Bedeutung verloren, die Zahl der Korrespondenten vor Ort ist geschrumpft, 2012 trennte sich die SRG von World Radio Switzerland, das auf Englisch über das internationale Genf berichtete. Diese Entwicklung hängt womöglich – nebst Medienkrise – auch mit dem vermeintlichen Tod des Multilateralismus zusammen: Staaten scheinen vermehrt den Alleingang zu suchen, was man etwa an dem von den USA einseitig aufgekündigten Atomabkommen mit dem Iran sieht, oder am Austritt der USA aus dem UNO-Menschenrechtsrat, aber auch an Ereignissen wie Brexit oder Chinas bilateral organisierter «Belt and Road Initiative».

Es ist Aufgabe der Medien, die grossen Zusammenhänge aufzuzeigen und im globalen Kontext zu verordnen. Dafür bietet das internationale Genf ideale Voraussetzungen.

Gleichzeitig aber kennen viele der gegenwärtigen Herausforderungen – Klimawandel, Migration, Epidemien, Terrorismus, Digitalisierung – keine Grenzen und können nur in staatenübergreifender Form angegangen werden. Das Bewusstsein der Bevölkerung von der Notwendigkeit globaler Lösungen steigt; die weltweit organisierten Klimastreiks sind ein Beispiel für das neue Bewusstsein. An den Medien ist es nun, solche Phänomene nicht nur durch lokale Berichterstattung abzudecken, sondern die grossen Zusammenhänge aufzuzeigen und im globalen Kontext zu verordnen. Dafür bietet das internationale Genf ideale Voraussetzungen.

All diese Themen werden dort bereits seit Jahrzehnten behandelt: Mit Fragen rund um das Klima beschäftigt sich die Weltorganisation für Meteorologie WMO, mit Migration die Internationale Organisation für Migration IOM und das Hohe Flüchtlingskommissariat UNHCR. Selbst Facebook hat als Sitz für die geplante digitale Währung Libra Genf gewählt. Gleichzeitig, so sagt der Think Tank Foraus, sei die Schweizer Bevölkerung erstaunlich schlecht über das internationale Genf informiert: «Die meisten wissen knapp, dass der Sitz der UNO in Genf ist. Dann hört es aber bei den meisten schon auf», sagt Maria Isabelle Wieser, Direktorin von Foraus in der Romandie. Dem wollen neue Medienprojekte nun Abhilfe verschaffen.

Auch die SRG will das internationale Genf fortan stärker in den Fokus rücken. Um «dem Publikum in der Schweiz sowie auf der ganzen Welt zu erklären, was aus Sicht von Genf die zentralen internationalen Themen sind», wie es in einem im Dezember veröffentlichten Communiqué heisst, will die SRG einen sogenannten Medienhub lancieren, um in Genf Kräfte zu bündeln. Die Westschweizer RTS und der von der SRG mitunterstützte internationale Sender «TV 5 Monde» produzieren dafür die Sendung «Objectif Monde». Swissinfo will den englischsprachigen Podcast «Inside Geneva» ausbauen. Zu den institutionellen Partnern gehören die Universität Genf und das Institut für Internationale und Strategische Beziehungen in Paris (IRIS). Ziel dieser Zusammenarbeit sei es, die Berichterstattung über das internationale Genf zu stärken und Synergien zu nutzen. Neu an dieser Ankündigung ist – zumindest redaktionell gesehen – nicht viel: Die Sendung «Objectif Monde» gibt es bereits seit knapp einem Jahr, nun soll lediglich eine wöchentliche Version dazukommen, die in Genf produziert wird. Auch der Podcast von Swissinfo, «Inside Geneva», entstand unabhängig vom geplanten Medienhub mit der RTS. Den Podcast will Swissinfo, deren Zielpublikum an der Schweiz interessierte Ausländer sowie Auslandschweizer sind, in erster Linie in den USA verbreiten. Was neu dazukommen soll, ist ein gemeinsamer Newsletter. Allerdings fliessen für den neuen Medienhub keine zusätzlichen finanziellen Mittel, auch werden keine Medienschaffenden neu angestellt, es findet lediglich eine Umstrukturierung statt. Die Journalisten der RTS, die im Medienhub aktiv sein werden, arbeiten weiterhin für ihre jeweiligen Redaktionen. Bei Swissinfo gibt es Überlegungen, ein oder zwei Personen aus der Redaktion in Bern nach Genf überzusiedeln, um das jetzige Zweierteam vor Ort zu unterstützen. Die Ankündigung dieses neuen Genfer Schwerpunkts sehen mehrere Branchenkenner deshalb als politischen Schachzug, als Antwort auf den angekündeten (und in Genf sehr umstrittenen) Umzug der RTS-Nachrichtenabteilung von Genf nach Lausanne. Um die Gemüter zu beruhigen, würde die RTS nun zeigen wollen, dass man immer noch in Genf präsent sei – und dass es eine Verwendung für die bald leeren Büros gebe. André Crettenand, der für die RTS das Projekt umsetzt, negiert: «Vom Umzug sind etwa 200 Personen betroffen – unser Team für das internationale Genf wird gerade mal aus fünfzehn bis zwanzig Personen bestehen. Es liegt auf der Hand, dass der Medienhub keine Antwort auf den Umzug sein kann, da dies in keinem Verhältnis zueinandersteht.» Vielmehr habe man bemerkt, dass es einen Bedarf von Seiten des Publikums gebe. «Unsere Sendung Géopolitis etwa verzeichnet einen grossen Erfolg auf Social Media. Daran wollen wir anknüpfen», so Crettenand. Interessant: Beim Projekt der sonst so auf die Brückenfunktion pochenden SRG bleiben die deutsch- und italienischsprachige Schweiz aussen vor, die geplanten Inhalte werden nur auf Französisch und Englisch publiziert.

Mit «Geneva Solutions» geht ein brandneues Medium auf Englisch an den Start, das sich explizit dem internationalen Genf widmen soll. Dahinter steht das erst letztes Jahr lancierte Online-Medium «Heidi.news». «Geneva Solutions» ist das Resultat einer im Juli publizierten gemeinsamen Projektausschreibung des Bundes, des Kantons Genf sowie der Stadt Genf. Ziel: Eine Medienplattform, die eigene journalistische Inhalte sowie Berichte anderer Medien über das internationale Genf verbreiten, Journalisten von aussen bei ihren Recherchen unterstützen und einen Kongressort betreiben soll.

Diese Ausschreibung ist eine der Massnahmen der vom Bundesrat letzten Februar verabschiedeten neuen Botschaft zur Stärkung der Rolle der Schweiz als Gaststaat für die Zeit von 2020 bis 2023. Mit einer ähnlichen Aufgabe wurde in den letzten drei Jahren der 1997 gegründete Club suisse de la presse betraut.

Hierbei ging es allerdings nicht um die Herausgabe einer eigenen journalistischen Plattform, sondern um Unterstützung von Medienschaffenden und die Organisation von Pressekonferenzen. Ende 2017 geriet der Club suisse de la presse allerdings heftig in die Kritik, weil der damalige Präsident, CVP-Grossrat Guy Mettan, eine kontroverse Medienkonferenz zu Syrien organisiert hatte. Die Genfer Regierung drohte gar, die kantonalen Subventionen zu streichen.

Inzwischen wurde der Streit beigelegt und der kantonale Unterstützungsbeitrag von 100’000 Franken für 2020 genehmigt. Wie der Club suisse de presse seine Arbeit allerdings ohne die restlichen Subventionen fortsetzen wird, ist noch unklar. Pierre Ruetschi, der im Dezember zum neuen Präsidenten ernannt wurde, evaluiert zurzeit die Möglichkeiten.

Diese Kontroverse Ende 2017 habe jedoch dem Bund, so hört man sagen in Genf, ganz und gar nicht gefallen, weshalb das Aussendepartement einen Weg suchte, die Subventionsgelder neu zu vergeben. Offiziell heisst es lediglich, dass die Vereinbarung des Bundes mit dem Genfer Presseclub Ende 2019 ohnehin ausgelaufen wäre und man sich für den transparenten Weg einer Projektausschreibung entschieden habe, da mehrere Medienschaffende diesbezüglich das Gespräch gesucht hatten.

Während die Projekte der SRG, wie auch «Geneva Solutions», ein breites Publikum ansprechen wollen, konzentriert sich «The Geneva Observer» auf die internationale Gemeinschaft und die Fachleute.

Einer, der bereits seit längerem mit dem Bund im Gespräch für eine allfällige Unterstützung war, ist der Westschweizer Journalist und ehemalige Nachrichtenchef des Westschweizer Radio- und Fernsehens RTS, Philippe Mottaz. Im Oktober hat er die Testphase seiner neuen Online-Plattform lanciert: «The Geneva Observer». Während die Projekte der SRG (siehe Kasten oben) wie auch «Geneva Solutions» ein breites Publikum ansprechen wollen, konzentriert sich «The Geneva Observer» auf die internationale Gemeinschaft und die Fachleute.

«Wir sind ein Branchenmagazin», sagt Mottaz. Noch sind die ersten Artikel kostenlos lesbar, er plant aber eine Paywall für sein auf Englisch und Französisch publiziertes Medienprodukt. Ein Mix aus kuratierten Nachrichten bekannter Medien sowie eigenen Artikeln (unter anderem ist eine Partnerschaft mit der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps» angedacht) sollen über Geschehnisse in Genf berichten, die in anderen Medien untergehen. So findet man auf der Seite ein Porträt des Direktors des Weltfonds zur Bekämpfung von Aids oder eine Gesetzesänderung des Römisches Statut des Internationalen Strafgerichtshofs.

Traditionelle, private Medienhäuser waren von der Projektausschreibung ausgeschlossen, die Anwärter mussten entweder als Verein oder als Stiftung konstituiert sein.

Nebst der Finanzierung durch die Leserschaft ist Mottaz seit 2017 mit verschiedenen Geldgebern in Kontakt und hat durch ein Crowdfunding sowie durch eine Stiftung bereits ein Startkapital von 500’000 Franken erhalten. Sichtlich enttäuscht ist er darüber, dass er leer ausgegangen ist bei der Vergabe der öffentlichen Gelder. In der Tat fiel der Konkurrenzkampf härter aus als erwartet: Gleich zwölf Projekte bewarben sich für die Subventionierung eines Medienprojekts zum internationalen Genf.

Traditionelle, private Medienhäuser waren von der Projektausschreibung ausgeschlossen, die Anwärter mussten entweder als Verein oder als Stiftung konstituiert sein. Dies ist auch der Grund, weshalb Serge Michel sich nicht direkt mit seinem Online-Medium «Heidi.news» beworben hat, sondern mit «Geneva Solutions» ein neues Unternehmen plant.

Dass sein Projekt das Rennen gemacht hat, wurde kurz vor Weihnachten bekanntgegeben. Insbesondere der Ansatz des konstruktiven Journalismus habe die Jury überzeugt, die aus dem ehemaligen SRG-Generaldirektor Roger de Weck, der Informationsdirektorin der UNO Alessandra Vellucci sowie dem ehemaligen RTS-Journalisten und Gründer der Sendung «Géopolitis» Xavier Colin besteht.

«Was es braucht, ist ein globaler Fonds für einen Zusammenschluss verschiedener Medienprojekte, die Themen des internationalen Genfs gemäss ihrer Spezialisierung behandeln»
Edward Girardet, Global Geneva

Genau dies kritisieren jetzt verschiedene Journalisten in Genf, wie etwa Edward Girardet, der vor drei Jahren das Magazin «Global Geneva» gegründet hat. Auch sein Magazin behandelt Themen des internationalen Genfs, allerdings durch Artikel aus verschiedenen Ländern. Girardet kritisiert, dass einerseits die Jury, bestehend aus zwei Westschweizer Journalisten sowie einer UNO-Mitarbeiterin, zu einseitig gewesen sei, sprich zu Gunsten der Westschweiz, statt die ganze Schweiz oder gar internationale Akteure zu berücksichtigen. Andererseits sei nicht klar gewesen, ob sich die neue journalistische Plattform an ein einheimisches oder ausländisches Publikum richten solle. Girardet ist zudem der Meinung, es sei falsch, nur ein Medium zu unterstützen: «Was es braucht, ist ein globaler Fonds für einen Zusammenschluss verschiedener Medienprojekte, die Themen des internationalen Genfs gemäss ihrer Spezialisierung behandeln», sagt er gegenüber der MEDIENWOCHE.

Was er und andere Kritiker aber falsch verstanden zu haben scheinen: Bei den öffentlichen Subventionen für ein Medienprojekt handelt es sich nicht um Medienförderung im herkömmlichen Sinn. Ziel ist es, «das Wissen und Verständnis des breiten Publikums gegenüber der Arbeit des internationalen Genfs zu verbessern», wie es in der Ausschreibung heisst. Im Klartext: Es geht also auch um die Promotion des Standorts Genf.

Die Enttäuschung ist dennoch nachvollziehbar, kommt sie doch aus Journalistenkreisen, die sich bereits seit langem mit dem internationalen Genf befassen: Girardet etwa hat als Reporter über grosse globale Themen und Krisengebiete berichtet und war zudem Berater verschiedener UNO-Institutionen und NGOs; Philippe Mottaz war früher Leiter des Swiss World Radio der SRG, das über das internationale Genf berichtete. Sie fühlen sich von dem Entscheid aus Bern und Genf vor den Kopf gestossen und kritisieren, dass «Heidi.news» gar nicht über erfahrene Journalistinnen oder Journalisten verfüge, die sich mit dem internationalen Genf auskennen.

Von der öffentlichen Hand erhält «Geneva Solutions» 220’000 Franken pro Jahr für eine Periode von drei Jahren.

Serge Michel kontert: «Ich war stellvertretender Chefredaktor bei Le Monde in Paris und arbeitete mit 400 Journalisten auf der ganzen Welt zusammen, ausserdem war ich früher selber Korrespondent im Ausland.» Zudem werde für «Geneva Solutions» eine eigenständige, englischsprachige Redaktion, bestehend aus vier bis fünf Journalistinnen und Journalisten, aufgebaut – darunter auch Spezialisten des internationalen Genfs. Geleitet wird es von Michel selbst. Er hatte bereits im September seine Rolle als Chefredaktor an Paul Ackermann, bis dahin Redaktionsleiter der «Huff Post» in Paris, weitergegeben, um sich als Redaktionsleiter um spezifische Projekte von «Heidi.news» zu kümmern.

Bei gewissen Themen werde «Geneva Solution» mit der Redaktion von «Heidi.news» zusammenarbeiten, etwa beim Thema globale Gesundheit, wo «Heidi.news» über Experten verfügt. Eine der neuen Aufgaben Michels wird zudem sein, weitere Geldgeber zu finden. Von der öffentlichen Hand erhält «Geneva Solutions» 220’000 Franken pro Jahr für eine Periode von drei Jahren, was für die Bewältigung des Auftrags nicht ausreichen wird. Eine der Bedingungen in der Ausschreibung war zudem, dass sich die neue Plattform nicht ausschliesslich auf diese Subventionen stützen dürfe.

Hier kommt die Stiftung Aventinus ins Spiel: Die im Oktober unter anderem vom ehemaligen Genfer Regierungspräsidenten François Longchamp gegründete Stiftung hat zum Ziel, Qualitätsjournalismus in Genf sowie in der Romandie zu unterstützen. Aventinus hatte angekündigt, dass sie den Club suisse de la presse unterstützen wird, sollte dieser die Projektausschreibung gewinnen. Da dies nun nicht der Fall ist, stellt sich die Frage, ob das vorgesehene Geld stattdessen an «Geneva Solutions» oder an ein anderes Medium, etwa «The Geneva Observer» oder «Le Temps», geht.

Interessant ist: Die Stiftung Aventinus hatte bereits im Dezember bekanntgegeben, dass sie sich mit einem Beitrag in der Höhe von 500’000 Franken bei «Heidi.news» beteiligt. «Wir befinden uns nun in einer etwas speziellen Situation, da wir dadurch bei Heidi.news zum Mitaktionär wurden», sagt Stiftungspräsident François Longchamp gegenüber der MEDIENWOCHE. «Wir werden mit dem gesamten Stiftungsrat im ersten Trimester dieses Jahres besprechen, was für weitere Projekte wir finanzieren wollen.»

Die Entscheidung wird in der Westschweiz deshalb so ungeduldig erwartet, weil die Stiftung über beträchtliche Mittel zu verfügen scheint. Drei Stiftungen sowie private Mäzene haben sich bei der Finanzierung beteiligt. «Wir wurden beinahe überschwemmt von Anfragen», sagt Longchamp.

Und die Deutschschweiz? Die verschläft das Thema allem Anschein nach.

In Genf wurde im Dezember zudem eine zweite Stiftung mit einem ähnlichen Zweck ins Leben gerufen: Die Fondation pour l’innovation et la diversité dans l’information, kurz FIDI. Diese könnte sowohl «Heidi.news» als auch «Geneva Solutions» unterstützen. Im Stiftungsrat sitzen nämlich unter anderem Serge Michel selbst sowie Tibère Adler, der Verleger von «Heidi.news». Präsidiert wird die Stiftung von Joëlle Kuntz, einer in der Romandie bekannten, inzwischen pensionierten Journalistin. Laut Michel ist aber noch nicht entschieden, welche Projekte die Stiftung unterstützen wird.

Und die Deutschschweiz? Die verschläft das Thema allem Anschein nach. Bei der NZZ, den Deutschschweizer Tamedia-Medientiteln sowie der CH Media gibt es nur je eine Korrespondentenstelle, die die gesamte Westschweiz inklusive Genf abdeckt. Für die Westschweizer Tamedia-Redaktionen gibt es immerhin einen festen UNO-Korrespondenten. Bei SRF zieht man es vor, aus der Ferne über Genf zu berichten: Neben zwei Radio- und zwei Fernsehkorrespondentinnen in Genf gibt es bei Radio SRF einen internationalen Korrespondenten, der über internationale Organisationen u.a. in Genf berichtet. Stationiert ist diese Person aber in Bern.

Die selbe Funktion wird bei Fernsehen SRF im Frühjahr 2020 neu geschaffen, als künftiger Internationaler Korrespondent wird Sebastian Ramspeck tätig sein – mit Sitz in Zürich. Bei der Nachrichtenagentur Keystone-SDA gibt es für das internationale Genf zurzeit einen französischsprachigen Korrespondenten vor Ort. Allerdings wird überlegt, zusätzlich noch eine deutschsprachige Korrespondenz zu schaffen, wie Keystone-SDA der MEDIENWOCHE bestätigt.

Leserbeiträge

Jürg Bissegger 15. Januar 2020, 16:05

„Und die Westschweiz ?“ lautet die Gegenfrage. Die Medienwoche ist ja bislang das einzige Medium, das sich die Mühe genommen hat, das Thema zu recherchieren. In der Romandie wird die „Genève internationale“ meist wie ein Kultobjekt behandelt, das man zwar zelebrieren muss, aber der kritische Blick scheint kaum jemanden zu interessieren. Bedenklich bleibt die unheilige Allianz von Journalismus und Standortpromotion. Dass 12 Bewerber an der Ausschreibung teilgenommen haben dürfte in erster Linie mit der Aussicht auf die Subvention durch die öffentlichen Hand und weit weniger mit dem Interesse am Thema zusammenhängen. Die welsche Presse nagt am Hungertuch. Und jeder Zustupf ist willkommen.