Buch zur NZZ: Umbruch in der Männerbastion
Friedemann Bartu hat ein Buch über die NZZ geschrieben. Der Reporter erzählt von einer traditionsreichen Zeitung, die sich lange gegen Veränderungen wehrte.
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Friedemann Bartu hat ein Buch über die NZZ geschrieben. Der Reporter erzählt von einer traditionsreichen Zeitung, die sich lange gegen Veränderungen wehrte.
Nach dem Rücktritt des Chefredaktors wittern Rechtskonservative die Chance, endlich die Macht über die «NZZ» zu erobern. Die Ex-FDP-Bastion ist eine Projektionsfläche für eine Schweiz, wie sie sich die SVP wünscht.
Christoph Blocher gehört die «Basler Zeitung». Und damit das Pfand, um seinen Intimus Markus Somm auf den NZZ-Chefposten zu hieven.
Der NZZ-Verwaltungsrat will einen «dezidiert bürgerlichen Kurs». Und er braucht Geld um die Online- und Österreich-Strategie zu forcieren. Ein Deal mit Christoph Blocher könnte die Lösung sein.
Bei der NZZ rumort es. Nach der überraschenden Entlassung von Chefredaktor Markus Spillmann, rückt jetzt die Schliessung der Druckerei in Schlieren wieder in den Fokus. Die Belegschaft befürchtet einen grossen Imageschaden und eine Abhängigkeit von Tamedia, daher sind innert zwei Wochen 660 Unterschriften zusammengekommen.
Die NZZ hat sich von der politischen Identitätskrise der sie tragenden Milieus erfassen lassen. Der neue Chef müsste dem faszinierenden Blatt wieder den Mut zur eigenen freisinnigen Position einimpfen.
Markus Spillmann, der Chefredaktor der «Neuen Zürcher Zeitung», tritt zurück. Wer seine Nachfolge antritt, sei noch offen, teilt die NZZ-Mediengruppe mit. Bereits brodelt es heftig in der Gerüchteküche.
Der Medienkonzern schliesst seine Druckerei und experimentiert in Österreich. Wie die NZZ künftig Geld verdienen will, ist aber unklar – auch nach dem Rücktritt von Chefredaktor Markus Spillmann.