DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

Dokumentarfilm über Prostitution gefälscht?

Der preisgekrönte Kino-Dokumentarfilm «Lovemobil» ist in grossen Teilen nicht echt. Im STRG_F-Interview hat die Regisseurin Elke Lehrenkrauss eingeräumt, dass sie Darsteller:innen als Protagonist:innen eingesetzt habe, darunter auch Bekannte. So sind zwei der im FIim gezeigten Hauptfiguren in Wirklichkeit keine Prostituierten in Lovemobilen. Die Regisseurin bestätigt die Inszenierungen und erklärt, sie habe es versäumt, den NDR darüber zu informieren. Inzwischen hat sich der NDR vom Dokumentarfilm distanziert.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

«False Balance» in den Medien: Was wissenschaftlich stimmt, ist keine Frage der Mehrheitsmeinung

Geht es um Corona, Klimawandel oder andere wissenschaftliche Themen, beklagen Forschung und Medien vermehrt eine «falsche Ausgewogenheit» (engl. False Balance) in der Berichterstattung. Doch im Einzelfall ist es oft schwierig zu beurteilen, ob die Berichterstattung «richtig ausgewogen» oder «falsch ausgewogen» ist. Jedes Ding hat mindestens zwei Seiten – das ist im Journalismus ein Grundprinzip. Gerade Weiterlesen …

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Abschreiben als Beruf

Man kann Annalena Baerbock vieles vorwerfen. Die Plagiatsbeschuldigungen gegen sie aber sind lächerlich. Moralische Entrüstung hat jede politische Kritik ersetzt.

Das Problem mit der False Balance

Medienschaffende sollen ausgewogen über Themen berichten – Pro und Contra sollten gleich viel Platz erhalten. Soweit die Theorie. In der Praxis jedoch führe dieser Anspruch immer mal wieder zu einer medialen Verzerrung, kritisiert etwa der deutsche Virologe Christian Drosten.

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Putin-Gastbeitrag in der «Zeit»: Desinformation eines Despoten

Russlands Präsident Putin veröffentlicht in der «Zeit» einen Gastbeitrag zum 80. Jahrestag des deutschen Überfalls auf die Sowjetunion. In ihrer Kolumne kritisiert Samira El Ouassil, dass ein Despot seine Propaganda so prominent verbreiten kann – auch wenn ergänzende Beiträge in der Zeitung geplant sind.

«Ein Beitrag zum Erhalt des gesellschaftlichen Friedens»

Unter Corona wurde Medienkritik zum Volkssport. Presserat, Ombudsstelle und UBI erhielten 2020 eine Rekordanzahl an Beschwerden, wie ein Blick in ihre Jahresberichte zeigt. Auch wenn die Beschwerdeorgane an ihre Kapazitätsgrenzen stossen, tun sie alles dafür, um ihre Rolle als Blitzableiter zu gewährleisten. Überall der gleiche Befund: Der Ton wird rauer, der Respekt geht verloren. Im Weiterlesen …