Kompromiss- und Kompressionsklang statt UKW?
Doris Leuthard bot Hand zum Branchendeal und zum Abstieg aufs qualitativ schlechtere Format DAB+; die SRG hampelte mit.
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Doris Leuthard bot Hand zum Branchendeal und zum Abstieg aufs qualitativ schlechtere Format DAB+; die SRG hampelte mit.
Ende Mai traf sich die Radio- und Automobilbranche in Zürich, um sich gegenseitig aufzudatieren und Wege zu skizzieren, wie der 4,5 Millionen starke Fahrzeugpark Schweiz für den DAB+ Empfang fit gemacht werden kann.
Das digitale Radio ist keine Erfolgsstory. Es ist die Ausgeburt einer technischen Phantasie aus dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. An den Hörern hat sie sich nie orientiert. Brauchen wir das?
Radio ist ein Massenmedium. Doch vor allem in Deutschland ist der Umstieg auf das Digitalradio DAB+ bisher nicht gelungen. Die meisten Menschen hören weiter UKW. Und sie haben ja ihre Smartphones.
Welche Zukunft hat das Radio? Soll es digital werden und DAB+ heißen? Soll es auf UKW bleiben? Oder soll es im Internet laufen? Die ARD und das Deutschlandradio haben eine eindeutige Antwort.
Beim Fernsehen hat die Umstellung von analog auf digital geklappt. Beim Radio nicht. Kann es sein, dass die Hörer es nicht wollen? Bevor eine Milliarde Euro an Kosten entsteht, sollten wir eine Zwischenbilanz ziehen.
In der Schweiz wurden letztes Jahr 454‘000 DAB+ Empfänger verkauft. Der Handel steigerte den Verkauf gegenüber dem Vorjahr um rund 20 Prozent. Demnach waren Ende 2015 landesweit gegen 2,4 Millionen Geräte mit DAB+ Empfang in Betrieb.
Reimt sich Radiozukunft auf DAB-Digitalradio oder nicht doch auf Webradio und Internet-Stream? Sowohl als auch, denn Radio wird in Zukunft vor allem hybrid sein. Inzwischen zeichnet sich ab, wo sich welche Technologie als bester Übertragungsweg eignet. Einem optimalen Hörgenuss stehen indes die Gerätehersteller im Weg.