Gegen das Internet helfen keine Verbote
Wer sich darüber freut, wie das russische Verbot der Deutschen Welle umgangen wird, muss auch bei Russia Today der Wahrheit ins Gesicht sehen.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Wer sich darüber freut, wie das russische Verbot der Deutschen Welle umgangen wird, muss auch bei Russia Today der Wahrheit ins Gesicht sehen.
Bis vor kurzem hat es in Russland Nischen für seriösen, mutigen Journalismus gegeben. Nun werden unabhängige Redaktionen geschlossen und Medienschaffende bedroht.
Inmitten des Kriegs gegen die Ukraine geht Russland gegen freie Medien im eigenen Land vor. Journalisten und Aktivisten sind entsetzt. Und einfache Bürger suchen nach Möglichkeiten, über Umwege doch noch an nicht-staatliche Informationen zu kommen.
Die Europäische Union hat die russischen Staatsmedien «RT» und «Sputnik» verboten, um Russland weiter zu sanktionieren. Diese Massnahmen wiegen schwer, denn sie stellen Anfragen an die westliche Glaubwürdigkeit. Aber es ist richtig, das in Kauf zu nehmen.
Zensieren, drosseln, abschalten: Die Macht von Google, Meta und Twitter über das Netz macht die Konzerne in den Augen vieler Regierungen zu Kriegswerkzeug. Das verheißt nichts Gutes für die Zukunft des Internets.
Chinas Zensur hat in TV-Sendungen westliche Markenkleidung überblenden lassen. Auslöser war der Entschluss von Firmen wie H&M, keine Baumwolle mehr aus der Uiguren-Provinz Xinjiang zu beziehen.
In Deutschland geraten digitale Medien unter staatliche Beobachtung. Es geht um Verstösse gegen journalistische Regeln.
Erstmals müssen bestimmte Online-Medien ihre Arbeit gegenüber den Landesmedienanstalten rechtfertigen: Die Aufsichtsbehörden werfen unter anderem KenFM oder dem AfD-nahen «Deutschland-Kurier» vor, gegen journalistische Grundsätze verstossen zu haben. Den Angeboten drohen deshalb Sanktionen.