Autor

Jens Mattern

Abgehängt

Weissrussland ist von der Weltkarte verschwunden. Aus der «letzten Diktatur Europas» vernimmt man seit geraumer Zeit wenig bis gar nichts mehr. Für die Medien im Land bringt die relative Ruhe eine gewisse Entspannung. Gleichzeitig ziehen sich ausländische Geldgeber von unabhängigen Medien zurück.

Was schreiben die anderen?

Es ist zum Ritual geworden: Sorgt das politische Geschehen in Polen für internationale Schlagzeilen, löst das umgehend ein Echo in den polnischen Medien aus. Dieser Wiederhall kann mitunter ein politisches Nachspiel bewirken. Über die manische Auslandfixierung eines verunsicherten Landes.

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Fernsehen unter der Fuchtel von «Kaczynskis Bullterrier»

Die polnische Regierungspartei PiS macht Ernst: Das öffentliche Radio und Fernsehen des 40-Millionen-Einwohner-Landes steht neu unter Staatskontrolle. Aber auch die privaten Medien kommen nicht ungeschoren davon. Ausländisches Eigentum soll eingeschränkt werden. Ringier Axel Springer, das in Polen unter anderem die regierungskritische Newsweek Polska herausgibt, sieht noch keinen Anlass zu Besorgnis.

Journalismus als Antidot

Gibt es einen Ausweg aus der Propaganda-Spirale im Konflikt zwischen «dem Westen» und Russland? In den baltischen Staaten entstehen gerade Initiativen, die unabhängigen Journalismus unter Einbezug der russischsprachigen Bevölkerung den Sendern aus Moskau entgegenstellen.

Zwischen Zensur und Informationsoffensive

In der Berichterstattung zur Krise in der Ukraine geben Medien aus Russland und dem Westen den Ton an. Was ukrainische Medien zu sagen haben, interessiert kaum. Derweil fährt der ukrainische Staat den Zensurapparat hoch und ein Oligarch versucht mit «Ukraine Today» ein Gegengewicht zu «Russia Today» aufzubauen.

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Viel Suggestion, einseitige Faktenauswahl

Der russische Staatssender bietet nun auch ein Programm in deutscher Sprache an und will damit die «Meinungsvielfalt verbessern». Mit den Fakten nimmt es RT Deutsch indessen nicht so genau, wenn sie der Putin-freundlichen Berichterstattung entgegenstehen. Die MEDIENWOCHE hat nachrecherchiert.

Taten statt Sonntagsreden

Mit dem OSZE-Vorsitz im kommenden Jahr will die Schweiz auch die Situation der Medien aufs Tapet bringen. Die Vorbereitungen dazu laufen bereits heute. An einer von der Schweizer Botschaft mitorganisierten Konferenz sammelten in Warschau Journalisten, Aktivisten und Diplomaten Berichte über Verletzungen der Medienfreiheit in Osteuropa.