Thema mit 9 Beiträgen

Dokumentarfilm

Dokumentarfilm über Prostitution gefälscht?

Der preisgekrönte Kino-Dokumentarfilm «Lovemobil» ist in grossen Teilen nicht echt. Im STRG_F-Interview hat die Regisseurin Elke Lehrenkrauss eingeräumt, dass sie Darsteller:innen als Protagonist:innen eingesetzt habe, darunter auch Bekannte. So sind zwei der im FIim gezeigten Hauptfiguren in Wirklichkeit keine Prostituierten in Lovemobilen. Die Regisseurin bestätigt die Inszenierungen und erklärt, sie habe es versäumt, den NDR darüber zu informieren. Inzwischen hat sich der NDR vom Dokumentarfilm distanziert.

Ad Content

Journalistische Grenzgänge

Im Dokumentarfilm «Women with Gunpowder Earrings» begleiten wir die irakische Journalistin Noor Al Helli in ehemaliges IS-Herrschaftsgebiet, von wo sie über das Leben und Sterben von Kindern und Frauen im Krieg berichtet. Das am Festival von Locarno erstmals gezeigte Werk wirft Fragen auf zum journalistischen Handwerk. Und zeigt uns erschreckende Realitäten. Der Journalismus ist am Weiterlesen …

Gründe für den Erfolg des Schweizer Dokumentarfilms

«Schweizer Film» steht nicht ganz unzutreffend als Synonym für chronische Erfolglosigkeit. Das trifft aber nur auf den Spielfilm zu. Schweizer Dokumentarfilme «sind seit Jahrzehnten auf allen Märkten präsent», weiss Michael Sennhauser. Gründe für den Erfolg sieht der SRF-Filmredaktor nicht nur in der Einzigartigkeit der umgesetzten Stoffe, sondern ebenso in Tradition, Selbstbewusstsein und Know-how – sowie Kontinuität: «Während der Spielfilm sich alle zwei, drei Generationen neu erfinden muss, das Kino der Eltern zu überwinden sucht und dabei immer wieder fast bei Null anfängt, steht der Dokumentarfilm in der Schweiz solide auf den Schultern der vorhergehenden Generationen.»

Ad Content

Wir machen auch TV: der erste Dokumentarfilm von «20 Minuten»

In der medienpolitischen Diskussion wird ja immer wieder moniert, die gebührenfinanzierten Medien sollten sich aus dem Geschäft der Privaten heraushalten, sprich: das öffentliche Radio und TV soll keine «presseähnlichen» Inhalte anbieten, also auf Textnachrichten weitgehend verzichten. Dass diese Arbeitsteilung zwischen privaten und öffentlichen Medien entlang der Genregrenzen in Zeiten medialer Vollkonvergenz kaum haltbar ist, zeigt aktuell ein Vortoss der Gratiszeitung «20 Minuten» auf bisher fremdes Terrain. Mit dem Dokumentarfilm zum Mordfall Rupperswil bietet der Tamedia-Titel ein «TV-ähnliches» Angebot. Die 26 Minuten lange Produktion ist solide gemacht, rollt die schreckliche Bluttat anhand von Gesprächen mit Behörden und Betroffenen auf. Von der Machart her bewegt sich der Film im Bereich ambitionierter Regional-TV-Produktion.

Dokumentarfilm: Ein Westschweizer Blick auf die Zeitungskrise

Der Filmemacher Frédéric Gonseth hat die Einstellung des Westschweizer Nachrichtenmagazins «L’Hebdo» zum Anlass genommen, der Zeitungskrise in der Schweiz nachzuspüren. Er tut dies mit einem Rundumblick auf sämtliche beteiligten Akteure in seinem Dokumentarfilm «Le Printemps du Journalisme». So kommen neben den Medienschaffenden auch Vertreter aus Verlagen und Politik, sowie das Publikum ausgiebig zu Wort. Der optimistische Titel bezieht sich auf das neue Online-Magazin «Bon pour la tête», das ein Teil der Hebdo-Redaktion nach der Einstellung ihres Magazins gegründet hat.