Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Im Kampf um ihr Heimatland packen in der Ukraine auch die Bürger engagiert an. Nun kommen auch Hobbydrohnen als Aufklärungswerkzeug zum Einsatz. Ein gefährliches Unterfangen.
Der US-Fotograf Johnny Miller überfliegt mit Drohnen Regionen, wo arm und reich direkt aufeinanderprallen, wo Wellblechhütten und Villen Seite an Seite stehen, sei das in Nairobi, Mexiko oder Detroit. Diese Flüge entlang der sozialen Grenzen ergeben sehr reizvolle Bilder, wie dieses Video zeigt. «Drohnenfotos sind sehr hübsch, aber sie verfügen auch über die Eigenschaft, sich die Dinge von Grund auf neu vorzustellen», kommentiert Miller seine Arbeit. Das sei nicht nur Journalismus, «sondern ich gebe den Leuten Anhaltspunkte dafür, sich eine eigene Meinung zu bilden. Und darüber nachzudenken, in welcher Welt wir eigentlich leben wollen.»
Die Gestaltung des aktuellen Time-Magazin-Covers erforderte eine geradezu generalstabsmässige Planung mit Dutzenden involvierter Fachleute: Fast 1000 Drohnen liess die Redaktion zusammen mit drei Technologiepartnern in die Luft schweben. Einmal oben im Abendhimmel, bildeten die ferngesteuerten und beleuchteten Fluggeräte ein hundert Meter hohes Rechteck und darin den Schriftzug «Time». Eine weitere Drohne fotografierte die Inszenierung. Anlass für das wohl aufwändigste Cover-Shooting für ein Nachrichtenmagazin ist der Schwerpunkt der aktuellen Ausgabe zum Thema Drohnen.
Kamerabewehrte Drohnen spielen im Journalismus eine immer wichtigere Rolle, nicht nur für spektakuläre Bilder von Sportveranstaltungen, sondern auch zur Recherche und Verifizierung. Erschwert und eingeschränkt wird die Arbeit mit den fliegenden Kameras durch Sicherheitsvorschriften und Persönlichkeitsrechte.
Sie sind immun gegen Strahlung, schießen in gefährlichen Regionen unbeeindruckt Bilder und zeigen die Welt aus neuer Perspektive: Drohnen eröffnen dem Journalismus neue Möglichkeiten. Die Technik wirft allerdings viele Fragen auf. Schwache Batterien sind noch das kleinste Problem.