Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Vier von fünf Menschen in der Schweiz sehen Fake News als Gefahr für die Demokratie und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Zu diesem Schluss kommt eine Umfrage. Eine Mehrheit ist der Ansicht, diese Gefahr liesse sich durch schulische Bildung eindämmen.
Die EU hatte Technologiekonzernen mit verpflichtenden Massnahmen gedroht, für den Fall, dass sie nichts gegen die Verbreitung von Falschnachrichten und illegaler Inhalte im Internet unternähmen. Um eine solche Regulierung zu vermeiden, haben sich nun die Unternehmen Google, Facebook, Twitter und Mozilla auf freiwilliger Basis auf einen Verhaltenskodex geeinigt. Darin verpflichten sie sich unter anderem zu mehr Transparenz bei politischen Anzeigen und zu Investitionen «um relevanten, authentischen und massgeblichen Informationen, wo geboten, in Suchen, Feeds und anderen automatisch geordneten Verteilungskanälen den Vorzug zu geben». Experten halten das Ganze für ein Alibiübung, weil die Bestimmungen im Kodex weder überprüfbar noch erzwingbar seien.
Fake News kommen nicht aus den Schlagzeilen und der Vorwurf ist schnell erhoben. So zeigst du Google, dass deine Website nicht zu den Verbreitern von Fake News gehört.
Nachdem der Konzern bereits falschen Artikeln den Kampf angesagt hat, sollen nun auch andere Medien überprüft werden, um die Verbreitung von Fake Content zu stoppen.
Wo Michelle Obama ein Mann, eine College-Schiesserei nur inszeniert und Justin Trudeau ein Idiot ist: Die Google-Tochter Youtube ist zum Paradies für Verschwörungstheoretiker geworden. Nun reagiert der Konzern. Endlich.
Im hessischen Bad Hersfeld ist ein Soldat angeblich von drei «Ausländern» verprügelt worden. Rechte Gruppen instrumentalisierten den Fall umgehend in den sozialen Netzwerken. Jetzt stellt sich heraus: Der Soldat und sein Kamerad haben sich die Geschichte nur ausgedacht.
WhatsApp zählt in Indien 200 Millionen Nutzer. Nirgendwo sonst auf der Welt wird der Messenger-Dienst von Facebook mehr genutzt. Doch dieser Erfolg hat auch Schattenseiten. Auf der Plattform kursieren immer wieder Falschmeldungen, die mitunter tödliche Konsequenzen haben. So verbreitete sich jüngst etwa die Nachricht, wonach eine Bande von Kindesentführern durchs Land ziehe. Sie komme auch bald in deine Stadt, sei wachsam, heisst es weiter. Aufgrund dieser substanzlosen Warnung kam es zu mehreren Lynchmorden an vermeintlichen Entführern. Auf Druck der indischen Regierung hat WhatsApp auf die Vorfälle reagiert und die Gruppeneinstellungen des Diensts so verändert, dass Administratoren mehr Kontrolle darüber erlangen, wer Nachrichten teilen darf.