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Junge Zielgruppe

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«Das SRF muss seinen VW-Bus auseinandernehmen»

Ob als Rapper oder als Autor, Knackeboul alias David Kohler, ist für seine unverblümten An- und Aussagen bekannt. Diesmal hat er sich das Schweizer Fernsehen vorgeknöpft und seine überalterte Zuschauerschaft. Was tun? Respektive: Was nicht tun? «Es ist, als wäre man mit einem alten VW-Bus unterwegs, der immer langsamer fährt und viele Schadstoffe generiert. Und man dann all die jungen Tesla-Fahrer sieht und sich sagt: ‹Komm, die stellen wir als Fahrer für unseren alten Bus ein.› Das bringt nichts. Das SRF muss seinen VW-Bus auseinandernehmen, die unbrauchbaren Teile ausrangieren und aus den wiederverwertbaren viele kleine Teslas bauen. Und diese Teslas dann fahren lassen. Das braucht Mut. Aber es ist dringend nötig.»

Wie das Schweizer Fernsehen die Jungen für sein Angebot gewinnen will

Mit der neuen SRG-Konzession, die per Anfang 2019 in Kraft tritt, wird das Schweizer Fernsehen SRF verpflichtet, «Angebote für junge Menschen» bereitzustellen. Aus gutem Grund: Das Publikum des öffentlichen Senders ist stark überaltert. Andreas Tobler hat für die «Sonntagszeitung» nachgeschaut und nachgefragt, was SRF genau vorhat mit der jungen Zielgruppe. Im Zentrum der Strategie stehen Formate, die ausschliesslich online veröffentlicht werden. Was die Umsetzung angeht, bleibt Toblers Bilanz durchzogen. Neben Formaten «vollends ohne Anspruch», wie etwa die Youtube-Morgenshow «Zwei am Morge», findet er auch Anspruchsvolleres, wie das Informationsformat «Bytes / Pieces». Ob die Produktionen beim Zielpublikum ankommen, ist indes nicht ganz klar. Demographische Zahlen will oder kann SRF nicht liefern.

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Polarisierte Mediennutzung der Jungen

Das Jugendbarometer der Credit Suisse zeigte eine zunehmende Polarisierung im Mediennutzungsverhalten der der Schweizer Jugendlichen und jungen Erwachsenen. So ist über die letzten Jahre die Gruppe jener Jungen gewachsen, «die sich jeden Tag mehrmals über das Weltgeschehen informiert». Gleichzeitig nimmt aber auch die Anzahl der 16- bis 25-Jährigen zu, «die sich nur einmal pro Woche, noch seltener oder gar nie informiert». Bei den genutzten Medien gehörten Bezahlzeitungen und das TV zu den grossen Verlierern, wobei inzwischen auch Facebook an Popularität bei den Jungen eingebüsst hat.

Wir haben etwas Besseres verdient!

«Die Jungen» interessieren sich nicht für Journalismus, dafür umso mehr für Porno, Augenbrauen und Minischweine, irgendwas mit Selbstdarstellung halt. Medien, die gesehen werden wollen, setzen darum auf Memes, lustige Videos, halbseriöse Stand-up Comedy. Das kommt gut an. Reicht aber nicht. Unterhalten und trotzdem informieren – ein gutes Credo, finde ich. Gerade in einer Zeit, in Weiterlesen …