Der Apostroph, dem Genitiv sein Grabstein
Wohl kein anderes Zeichen macht soviel Mühe in der Anwendung wie der Apostroph. Der unscheinbare Kringel spielt sich zuweilen als Platzhalter auf, ohne allerdings eine grammatische Berechtigung aufzuweisen.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Wohl kein anderes Zeichen macht soviel Mühe in der Anwendung wie der Apostroph. Der unscheinbare Kringel spielt sich zuweilen als Platzhalter auf, ohne allerdings eine grammatische Berechtigung aufzuweisen.
Wie oft sind wir schon über das Malzeichen gestolpert. Mit dem kleinen Einmaleins nistete sich das Malzeichen in unserer Grosshirnrinde gleich neben Plus-, Minus- und Geteiltzeichen ein. Da führt es nun seinen säuerlichen Kampf gegen das x, das ihm vor der Sonne steht.
Kürzlich feierte die WOZ das 30-jährige Bestehen des Binnen-I: LehrerInnen, PolizistInnen, MörderInnen usw. «Typografischer Unsinn!» finden die einen, «politisches Statement!» entgegnen die anderen. Das Thema erhitzt die Gemüter schon lange nicht mehr, und die WOZ-Hausregeln haben sich kaum über die eigene Gartenmauer hinweg verbreitet. Ein aktueller Blick auf geschlechtergerechte Schreibweisen.
Journalisten und Medien gebärden sich bisweilen eigenartig und handeln schwer nachvollziehbar. Nun ist das keine Exklusivität dieser Branche, auch anderswo geschieht manch Merkwürdiges. Nur irritiert es in den Medien umso stärker, da sie selbst sofort zur Stelle sind, wenn sich anderswo Widersprüche auftun.