Thema mit 37 Beiträgen

Medienwissenschaft

Wer alles vom Service public profitiert (sogar jene, die ihn nicht nutzen)

Warum sollen auch jene eine Medienabgabe bezahlen, die ein damit finanziertes Angebot gar nicht nutzen? In der «Republik» geben die Medienwissenschaftler Mark Eisenegger und Linards Udris Antworten auf jene Frage, die den Gegnern öffentlich finanzierter Medien als Argument für die Gebührenabschaffung dient, so auch aktuell im Abstimmungskampf um «No Billag». Von Service-public-Medien profitiere das gesamte Mediensystem, schreiben Eisenegger und Udris, die sich dabei auf zahlreiche internationale Studien stützten. Mit der Abschaffung von Service-public-Medien «würde nicht nur ein sehr hochwertiger Teil des Mediensystems wegbrechen, sondern es würde auch die Qualität der anderen Anbieter leiden, weil Benchmarks verloren gingen, an denen sich auch die Privatmedien orientieren.» Einen weiteren indirekten Effekt sehen die Autoren bei der gesellschaftlichen Integration, wobei sie darunter mehr verstehen als nur den Zusammenhalt zwischen den Sprachregionen und Landesteilen der Schweiz, sondern auch den Beitrag des Service public für die «zahlreichen Schweizen» (Thomas Maissen), für alt und ganz jung, die nicht zur «werberelevanten Zielgruppe» zählen oder für Sinnesbehinderte. Das Fazit: «Service-public-Medien bieten eine kommunikative Infrastruktur, von der wir alle profitieren.»

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«Wir haben kein abgehobenes Qualitätsverständnis, Praxis und Publikum verstehen uns»

Qualität wird gemessen und die Medien dazu vermessen. Das «Jahrbuch Qualität der Medien», initiiert von Kurt Imhof selig, erscheint im siebten Jahr. Seit jüngst gibt es zudem ein Medienqualitätsrating. Doch wozu der akademische Aufwand? Mark Eisenegger, Mitherausgeber des Jahrbuchs, über Qualitätsforschung in Bewegung und die Annäherung an die Erwartungen von Praxis und Publikum.

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Otfried Jarren: Was will eigentlich Journalismus?

Die Vertrauenskrise von Medien und Journalismus ist vor allem dem Ende von Massen- und Monopol-Medien geschuldet. Während sich der Journalismus jedoch längst weiter ausdifferenziert, hält die Medienbranche an überkommenen Einheitsvorstellungen und einer künstlichen Überhöhung von Massenmedienorganisationen fest.

Ein Abbild der Akteure, aber ein schiefes Bild der Themen

Haben die Medien zu einseitig über die Durchsetzungsinitiative berichtet? Auch wenn dies auf den ersten Blick so aussehen mag, zeigt eine nähere Betrachtung, dass die Medien ein ziemlich kongruentes Abbild der Akteure und ihrer Argumente gezeichnet – und damit grundsätzlich ausgewogen berichtetet haben. Das Bild wird aber dort schief, wo sich die Medien zu stark Weiterlesen …