Wie die #MeToo-Debatte die Werbung verändert
Die Diskussionen rund um sexuelle Belästigung haben in der Werbung Spuren hinterlassen. Das erfuhr auch Jimmy Choo.
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Die Diskussionen rund um sexuelle Belästigung haben in der Werbung Spuren hinterlassen. Das erfuhr auch Jimmy Choo.
Die Bösen sind immer die anderen. Über Sexismus in Beruf und Alltag berichten Medien gern und viel, gerade wenn Prominenz am Pranger steht. Geht es aber um die eigene Branche, wird es schnell ruhig. Auch und besonders in der Schweiz. Zeit, den Faden wieder aufzunehmen. Wir Journalistinnen und Journalisten haben viel geschrieben, über #metoo. Aber Weiterlesen …
«Die Zeit» schmückte sich gerne mit dem ehemaligen Bundesrichter Thomas Fischer als Kolumnisten. Seine Texte waren stets eine Wucht. Lang, pointiert, fundiert und anspruchsvoll. Oder wie es Jörg Wimalasena in der taz formuliert: «Für den deutschen Journalismus war Fischer ein Störfeuer.» Auch deshalb, weil er sich in seinen Kolumnen «intellektuell und ästhetisch auf einem höheren Niveau als so mancher Berufsschreiber» bewegt habe, so Wimalasena weiter. Nun ist Schluss damit, zumindest bei der «Zeit». Die will Fischer nicht mehr als Kolumnisten weiterbeschäftigen. Der hatte es nämlich gewagt, die Berichterstattung des «Zeit Magazin» zu den mutmasslichen sexuellen Übergriffen von Regisseur Dieter Wedel zu kritisieren. Als die «Zeit» eine Publikation verweigerte, brachte das Branchenportal Meedia die Kolumne. Das war dann der «Zeit» wiederum zu viel und Anlass für die Beendigung der Zusammenarbeit.
Was tun Schweizer Medienhäuser um sexuell übergriffiges Verhalten von Mitarbeitenden zu sanktionieren? In allen grossen Unternehmen exisiteren Richtlinien und Leitfäden, die das nicht tolerierbare Verhalten beschreiben. Bei der SRG sind das etwa «zudringliche Körperkontakte», «unnötige Berührungen», aber auch «anzügliche Bemerkungen», «sexistische Sprüche und Witze», «aufdringliche und taxierende Blicke», Stalking, Annäherungsversuche oder ein SMS mit sexistischem Inhalt. Der Kleinreport hat sich in der Branche umgehört und es klingt überall gleich: «In Schweizer Medienhäusern wird sexuelle Belästigung nicht akzeptiert.» Nur: Ein Kodex allein schafft nicht automatisch ein Klima, das es den von Übergriffen Betroffenen ermöglicht und erleichtert, das Erlebte den dafür vorgesehenen Stellen zu melden.
Wann handelt es sich um eine journalistische Recherche, die Machtmissbrauch aufdeckt? Und ab wann ist es Pranger-Journalismus, bei der eine öffentliche Person medial hingerichtet wird? Nina Fargahi zu #MeToo und zum Fall Werner de Schepper. Die Journalistin Michèle Binswanger und ihr Kollege Mario Stäuble haben im «Tages-Anzeiger» schwere Vorwürfe erhoben gegen Werner de Schepper, Ex-Chef Weiterlesen …
Dienen die diversen angeblichen Enthüllungen nach «MeToo» noch der Debatte, oder bedienen sie einfach die allgemeine Empörung? Weshalb breiten Journalisten so gerne Geschichten aus, in denen Frauen angefasst werden?