Österreich: Gefeilsche der Politik um den ORF
In Österreich wird am Dienstag die neue ORF-Spitze bestimmt. Dabei zeigt sich einmal mehr: Das größte Medienunternehmen des Landes ist fest im Würgegriff der Parteien.
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In Österreich wird am Dienstag die neue ORF-Spitze bestimmt. Dabei zeigt sich einmal mehr: Das größte Medienunternehmen des Landes ist fest im Würgegriff der Parteien.
Die Inseraten- und Förderpolitik der Regierung auf dem Tageszeitungsmarkt ist im Vorjahr «ideell und konzeptuell aus dem Ruder gelaufen». Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie.
Werbung der öffentlichen Hand ist für viele Medien in Österreich eine wichtige Einnahmequelle. Das ist seit Jahren problematisch, nun aber kocht die Situation hoch, weil Anzeigen offenbar wegen kritischer Berichterstattung gestoppt wurden.
«Zur Sache», «Zackzack», «Exxpress» – während die «Wiener Zeitung» ernsthaft um ihre Existenz zittert, entstehen im Netz immer mehr neue Medien, die eines eint: Eine gewisse Nähe zur Politik, die mehr oder weniger transparent ist. Kommt jetzt die Renaissance der alten Parteimedien?
In den 1990er-Jahren ist der Staat Österreich auf Piratenjagd, mit Hubschraubern und Peilsendern. Privates Radio und Fernsehen sind verboten, Sendeanlagen werden von der Funküberwachung der Post gekappt und plombiert – so schützen die Ermittler das Medienmonopol des öffentlich-rechtlichen Rundfunks.
Anders als in Deutschland, wo der Bund jüngst beschlossen hat, das Verlagswesen mit insgesamt 220 Millionen Euro zu unterstützen, ist Medienförderung in Österreich längst gängige Praxis. Die neue Wiener Medieninitiative will innovative Ansätze im Journalismus unterstützen. Kann das Wiener Modell ein Vorbild für Deutschland sein?
Wegen Corona wohnen 68 Angestellte des ORF in den Redaktionsräumen. So soll der Sendebetrieb aufrechterhalten bleiben.