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Podcast

Podcast-Nutzer hören weniger Radio

Aktuelle Zahlen aus den USA zeigen: Von den Leuten, die sagen, dass sie in den letzten 24 Stunden einen Podcast gehört haben, machen Podcasts einen Drittel ihrer gesamten Audionutzung aus, Radio hingegen weniger als 30 Prozent. «Dies scheint zu zeigen, dass Podcasts einen negativen Einfluss auf den Radiokonsum haben», schliesst der australische Radiofuturologe James Cridland aus der aktuellen Share-of-Ear-Studie von Edison Research.

Radiozukunft: das Beste aus zwei Welten

Als Innovationsstratege bei Schweizer Radio und Fernsehen macht sich Dominik Born von Berufes wegen viele Gedanken zur Zukunft des Radio. In einem Beitrag für das Dokublog von SWR2 nennt er den Königsweg für die Weiterentwicklung dessen, was wir heute als Radio kennen; es ist eine Kombination des Besten aus zwei Welten, aus der linearen, zeitgebundenen Übertragungsweise und der Plattform-gestützten, zeitunabhängigen Distribution. Kombiniert ergäbe das dann gemäss Born einen linearen Programmstream, durch den sich die Hörer aber nach Belieben vorwärts und rückwärts bewegen können: «Das lineare Radio muss nur durch ein Feature ergänzt werden, das alles verändern wird – den Skip Knopf.» Alles ganz einfach, eigentlich.

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Autorinnen und Autoren lesen ihre Artikel vor. Wer will das?

Audio ist einer der grossen Medienhypes der Stunde. Podcast hier, Podcast da, Podcast überall. Einen relativ simplen Weg in der Audioproduktion geht die «Republik»: Die Autorinnen und Autoren lesen ihre eigenen Artikel vor. Das klingt dann halt wie es klingt, wenn nicht geschulte Sprecherinnen und Sprecher zwanzig oder mehr Minuten lang einen Text vortragen. Bei Audio-Profis kommt der Versuch der «Republik» unterschiedlich gut an. This Wachter, profesioneller Podcast-Produzent und ehemaliger Radio-SRF-Journalist, findet das Format «nicht attraktiv». Webradiobetreiber Peter Walt (Ex-SRF 3) hält dagegen und findet das Setting «reizvoll» und regt an, einen Mehrwert gegenüber dem geschrieben Text zu bieten. «Vielleicht auch mit Hintergrundinfos vom lesenden Redaktor/der lesenden Redaktorin zur Recherche.»

Rosige Aussichten für Podcasts und andere Audioangebote

Wer profitiert vom Erstarken des Interaktionskanals Audio? Unter anderem natürlich alle Anbieter im Bereich Musikstreaming, Podcasting und Hörbücher. Der von mir in meiner letzten Kolumne prognostizierte Durchbruch kabelloser Kopfhörer sowie die steigende Zahl an aktiven Smart-Home-Speakern dürfte den genannten Segmenten ordentlich Anschub geben.

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Zahlen zur Podcast-Nutzung: treue Hörer, die Werbung nicht überspringen

Wer Podcasts hört, ist in der Regel ein treuer Hörer – und für die Anbieter noch wichtiger – einer, den auch Werbung nicht stört. Das zeigen die Zahlen, die Apple für seine Audio- und Podcastplattform Itunes neuerdings zur Verfügung stellt. «Es scheint, als ob die Podcast-Hörer wirklich das hyper-engagierte, super-unterstützende Publikum sind, das sich jeder erhofft hat», schreibt Miranda Katz auf Wired. So hören sich Podcast-Nutzer im Durchschnitt 90 Prozent einer Episode an und nur wenige überspringen die Werbung, wie auch andere Zahlen zeigen.

Werbung in Podcasts: journalistische Gratwanderung

In redaktionellen Podcasts ist es nicht unüblich, dass der Host gleich selbst die Werbung spricht. «Die Journalistin leiht dem Werbepartner ihre Stimme», schreibt dazu der Medienjournalist Daniel Bouhs in der Berliner «Tageszeitung». Als Beispiel, wo das so praktiziert wird, nennt Bouhs den Podcast «Das Thema» der «Süddeutschen Zeitung». Dort sehen die Verantwortlichen in der Personalunion Weiterlesen …