Print: Das zweite Leben
Etwas kann da nicht stimmen. Plötzlich weisen viele Indizien darauf hin, dass Print wieder an Akzeptanz beim Publikum gewinnt. Gedrucktes dürfte nicht kaputt zu kriegen sein.
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Etwas kann da nicht stimmen. Plötzlich weisen viele Indizien darauf hin, dass Print wieder an Akzeptanz beim Publikum gewinnt. Gedrucktes dürfte nicht kaputt zu kriegen sein.
„Was digitalisiert werden kann, wird digitalisiert.“ Das ist ein Kernsatz zur digitalen Transformation, in der wir mittendrin stecken. Nur irgendwie habe ich das Gefühl, die Druckindustrie hat so seine Schwierigkeiten, dabei ihren Weg zu finden.
Es gibt ein altes Sprichwort: „Trau keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast.“ Liest man die Zahlen über die grafische Branche (ohne Verlage) kann man leicht zu dieser Überzeugung kommen. Da werden die verschiedensten Werte veröffentlicht, die jedoch nicht viel oder nichts mit der Realität zu tun haben.
Printmedien sind von vielen Seiten unter Druck geraten: durch das Internet, durch den Wandel im Werbemarkt, durch verändertes Konsumverhalten und auch durch steigende Kosten. Dies könnte dazu führen, dass in Zukunft weniger, dafür aber wertvolleres gedruckt wird. Premium-Produkte eben.
Ein trotziges «Print ist nicht tot!» ist nicht die Botschaft, mit der im Wettbewerb der Medien argumentiert werden muss. Denn viele interessante Beispiele aus der Medienpraxis zeigen, wie Print in der digitalen Welt punktet. Und nicht nur dann, wenn es um crossmediale Anwendungen geht, sondern auch um die haptischen Eigenschaften.
Eigentlich wollten wir uns nur zum Lunch treffen. Aber es wurde ein intensives Gespräch über die Branche, deren fehlendes Selbstbewusstsein, das schwierige Umfeld und das nach wie vor starke Medium Print, dem es in der Öffentlichkeit allerdings mehr Aufmerksamkeit und Gewicht zu verleihen gilt. Von Drucktechnologien war ausnahmsweise nur am Rande die Rede. Ein Gespräch Weiterlesen …
Und wir haben es wieder getan: Haben uns mit teils provokativen Fragen an Branchenkapitäne gewandt. Die Antworten, unverblümt und spannend, liessen nicht lange auf sich warten. Sie bieten einen vertieften Blick auf aktuelle Herausforderungen unserer Branche.
Zwischen der Schweizerischen Post und der grafischen Industrie besteht ein gespaltenes Verhältnis. Auf der einen Seite sind beide existenziell auf das Geschäft mit bedruckten Informationen angewiesen. Beide müssen auch mit der zunehmenden Umschichtung der Kommunikation auf digitale Medien umgehen. Auf der Suche nach neuen Geschäftsfeldern kommt man sich in die Quere.