Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Vor einigen Wochen ist das Buch «Medien und Öffentlichkeit – Zwischen Symbiose und Ablehnung» erschienen. Es handelt sich um ein Werk des Verbandes Schweizer Medien. Ursprüngliches Ziel der Publikation war es, zu den ewigen Weltuntergangsstudien der vereinigten Medienwissenschaftler einen Kontrapunkt der Branche zu setzen.
Das World Wide Web wird 25 Jahre alt – und steckt in seiner schwersten Krise. Seine Erfinder fragen sich: Bekommen wir das Internet zurück in die Tube?
Manfred Spitzer schreibt Bestseller um Bestseller. Dabei geht es im Kern immer um das Gleiche: wie das Internet unser Leben zerstört. Jan Stremmel hat sich für die «Süddeutsche Zeitung» auf die Suche nach dem Erfolgsrezept des umstrittenen Psychiaters und Buchautors gemacht. An der fachlichen Kompetenz kann es nicht liegen, denn: «Spitzers Thesen sind wissenschaftlich mindestens umstritten, oft interpretiert er Zahlen einfach so, wie es ihm passt.» So interpretiere er einfach Korrelation kausal. Es ist daher vielmehr Spitzers knackige und knallige Kommunikation, die den «Warner vor der digitalen Apokalypse» zum gern gebuchten Vortragsredner macht und auch bei Zweiflern einen Nerv trifft. «Einen typischen Spitzer-Satz erkennt man auch daran, dass man sich selbst möglicherweise beim Nicken ertappt», schreibt Stremmel.
Die Gesellschaft ist mit einem massiven soziotechnischen Wandel konfrontiert, der neue Institutionen hervorbringt. Noch fehlt es an Leitbildern und Normen für deren Ausgestaltung. Doch die Social-Media-Firmen schaffen bereits Fakten.
Wo hört heute Presse auf und wo fängt Rundfunk an? Die Frage ist mehr als nur ein medienphilosophisches Gedankenspiel. In Deutschland geht es aktuell darum, ob Live-Streaming-Angebote der «Bild»-Zeitung als Rundfunk gelten und eine entsprechende Lizenz brauchen. Axel-Springer bestreitet diesen Sachverhalt und bereitet sich auf einen rechtlichen Streit vor.
Die Digitalisierung sorgt für kräftige Wirbel im Blätterwald. Doch nicht nur die privaten Medien stehen unter Druck, auch die öffentlichen. Immer weniger Leute sind bereit, für Medieninhalte zu zahlen. Doch wo führt das hin? Und wer sorgt am Ende für eine kritische Reflexion politischer Prozesse?
Sie haben das Internet einmal durchgespielt. Auch Jugendliche der Generation Z (Geburtsjahrgänge zwischen 1998 und 2010) fühlen sich gelangweilt, obwohl sie ständig online sind. «Für viele Jugendliche haben Smartphones und das Internet bereits an Attraktivität verloren», schreibt Taylor Lorenz auf The Daily Beast.