DOSSIER mit 99 Beiträgen

Medien im Krieg

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

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Männer und Frauen beim «Spiegel»

Anlässlich von einem Jahr #MeToo blickt die stellvertretende Chefredaktorin des Hamburger Nachrichtenmagazins «Der Spiegel» auf das Verhältnis von Mann und Frau im eigenen Haus im Laufe der Zeit. Dazu sprach Susanne Beyer (sie ist die erste Frau in der Chefredaktion des Magazins) mit zahlreichen Mitarbeiterinnen aus 70 Jahren «Spiegel». Vieles, was heute unvorstellbar wäre, nahm man früher hin. Etwa, dass «Spiegel»-Gründer und -Chefredaktor Rudolf Augstein Mitarbeiterinnen regelmässig im Bademantel empfing. «Das musste man akzeptieren in dieser Zeit», sagt dazu Dinah Deckstein, die seit 1982 als Wirtschaftsredaktorin arbeitet. Es sei für sie aber immer noch «ein Zeichen von Respektlosigkeit». Beyer zeichnet mit ihrem Text auch ein Sittengemälde der Bundesrepublik, da sich der Wandel der gesellschaftlichen Gepflogenheiten auch in der Redaktion des Nachrichtenmagazins spiegelte.

Medien und Rechtspopulismus: Wie soll man berichten?

Rechtspopulisten sind gegen Journalisten, brauchen sie aber auch, um Öffentlichkeit zu bekommen. Das bringt Medien in ein Dilemma: Lassen sie sich von Populisten für deren Agenda benutzen? Wie können sie es vermeiden? Eine Sendung über die Probleme, die das Berichten über Rechtspopulismus mit sich bringt.

Was es brauchte, damit das Schweizer Fernsehen farbig wurde

Am 1. Oktober 1968, vor genau 50 Jahren, wird in der Schweiz die erste reguläre Fernsehsendung in Farbe ausgestrahlt. Die erste farbige Einstellung: Ein Blumenstrauss, eben noch in Schwarz-Weiss zu sehen, erblüht plötzlich in voller Farbe. Diesem historischen TV-Ereignis geht ein zähes Ringen um technische Standards voraus. In Europa herrscht Uneinigkeit über die Normierung der Farbfernsehtechnik. In der Schweiz wird die Wahl der technischen Norm zu einem Sprachpolitikum. Der Technikhistoriker Juri Jaquemet arbeitet auf dem Blog des Nationalmuseums die Vorgeschichte der Einführung des Farbfernsehens in der Schweiz auf.

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Von Werten vernebelt?

Häufig wird so getan, als sei kritischer, sorgfältiger Journalismus nur dann möglich, wenn Journalisten sich nicht von ihren Werten leiten lassen. Das stimmt nicht

Professor: Was Döpfner macht, gleiche rechtsnationaler Propaganda

Mathias Döpfner, Chef von Axel Springer und Vorsitzender des deutschen Verlegerverbands BDZV, kritisierte in einer Rede jüngst auf dem Verlegerkongress in Berlin die Berichterstattung über die Straftaten von Asylbewerbern, Flüchtlingen und anderen Ausländern. Die Medien sollten solchen Vorkommnissen grösseres Gewicht beimessen. Als aktuelles Beispiel nennt Döpfner den Mordfall von Chemnitz. «Am Tag nach dem möglichen Mord in Chemnitz berichteten null von zwölf überregionalen Medien, die ich mir angeschaut habe, auf der Titelseite», beklagt sich der Verleger. Medienwissenschaftler Prof. Dr. Klaus Meier hält dieser Sichtweise entschieden entgegen: «Dass null von zwölf überregionalen Tageszeitungen über einen Totschlag in Chemnitz berichten, entspricht absolut den journalistischen Qualitätsstandards. Die Zeitungen müssten sonst im Schnitt an jedem Tag im Jahr über einen Mord oder Totschlag auf der Titelseite berichten.» Auch sonst geht Meier mit Döpfner hart ins Gericht: «Dass die Zeitungen zu wenig und zu wenig prominent über die Straftaten von Asylbewerbern, Flüchtlingen und anderen Ausländern berichten würden, ist ein wesentlicher Teil der Propaganda rechtsnationaler Gruppierungen.»