Das wird man doch wohl noch zeichnen dürfen!
Das Satireblatt Charlie Hebdo ist kein Vorbild für Meinungsfreiheit. Und die demonstrativ zur Schau gestellte Solidarität mit den toten Journalisten ist heuchlerisch
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Das Satireblatt Charlie Hebdo ist kein Vorbild für Meinungsfreiheit. Und die demonstrativ zur Schau gestellte Solidarität mit den toten Journalisten ist heuchlerisch
Nach den blutigen Anschlägen auf Charlie Hebdo am Mittwoch erlebt das Satiremagazin eine Welle der Unterstützung. Am Freitag haben die Redakteure ihre Arbeit in den Räumlichkeiten der französischen Zeitung «Libération» wieder aufgenommen. Drei Stunden dauerte die erste Redaktionskonferenz nach den blutigen Anschlägen.
Das Recht auf freie Meinungsäusserung kann auch darin bestehen, auf diese zu verzichten. Zurückhaltung muss kein Zeichen von Schwäche sein.
Als Chef des grossen Medienhauses SRG SSR macht Roger de Weck das Attentat in Paris sehr betroffen. Am Donnerstagmorgen war er live zu Gast bei Mario Torriani.
Entsetzen und Empörung über das mörderische Attentat auf «Charlie Hebdo» haben eine lange Vorgeschichte – auch in diesem Land. Der Umfang der Satirefreiheit führte immer wieder zu Streit, Tadel und Rechtfertigung.
In was für eine Tradition schreibt sie sich ein? Welcher Art von Humor wird in ihren Spalten gefrönt? Was konkret bekommt ihre Leserschaft vorgesetzt? Versuch einer Standortbestimmung der satirischen Zeitung, deren Redaktion am Mittwoch Opfer eines Terroranschlags wurde – des blutigsten seit 1961.
Auf Twitter zeigen sich Zeichner und Karikaturisten solidarisch mit ihren getöteten Kollegen von «Charlie Hebdo». Besonders ein Motiv prägt den Widerstand.
Chefredakteur Charb und die Zeichner von «Charlie Hebdo» eckten oft an. Damit machten sie die Zeitschrift zum Symbol. Viele Franzosen liebten sie wie schräge Verwandte.