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Begehrt, bemängelt, geschmäht – Journalismus

Begehrt, bemängelt, geschmäht – Journalismus

Seit es die gesellschaftliche Erwartung gibt, dass von einer Position der Unabhängigkeit aus alles Wichtige objektiv und aktuell allen mitgeteilt wird, sehen sich diejenigen, welche diese Aufgabe übernehmen, mit Vorwürfen konfrontiert, sie würden ihrer Rolle nicht gerecht und ihre Position missbrauchen.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

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Hintergrund zum AZ/NZZ-Deal: eine pragmatische Liebesheirat

Aus etwas zeitlicher Distanz hat Florence Vuichard in der «Bilanz» den Zeitungsdeal zwischen den AZ Medien und der NZZ Mediengruppe noch einmal etwas genauer unter die Lupe genommen. Die beiden Unternehmenschefs «Wanner und Jornod vergleichen ihren Deal gerne mit einer Liebesheirat», schreibt Vuichard. «Doch letztlich ist es der sich rasant wandelnde Markt, der sie zur Fusion zwingt». Wanner und seine AZ Medien stehen als klare Gewinner des Deals da und stärken so ihr Mediengeschäft, auf das sie sich auch in Zukunft verlassen wollen und nicht mit branchenfremden Geschäften.

Lawinen-Berichterstattung zwischen Realität und Medienwirklichkeit

Wer derzeit nur oberflächlich die Berichte über die Wetterlage in Wallis verfolgt, könnte schnell den Eindruck gewinnen, dass wir es mit einer Jahrhundertkatastrophe zu tun haben. Zermatt! Eingeschlossen! Luftbrücke! Nur: Mit der Realität hat dieses Bild wenig bis nichts zu tun, wie Helmut Stalder in der NZZ schreibt. «Etliche Medien haben mit den bewährten Mitteln der Dramatisierung, Übertreibung und Selektion eine sekundäre Wirklichkeit der Ereignisse konstruiert, die nicht sehr viel mit der Wirklichkeit zu tun hat, aber viel aussagt über die Wunschvorstellungen in den Redaktionen.» Es ist der Wunsch nach der Katastrophe, die für «zivilisationsverwöhnte Flachländer und Städter» spannender erscheint als die von den Betroffenen völlig unspektakulär erlebte Realität im Umgang mit den Unbilden der Natur.

RTS «bi de Lüt» – Westschweizer Sender bringt Radio ins Dorf

Die Szenen wirken wie aus der Zeit gefallen: Andächtig und stumm hören Leute konzentriert Radio. Sie lauschen den Stimmen der Nachbarinnen und Mitbewohnern aus ihrem Ort. Gesendet wird aus einem Wohnwagenstudio, das für zwei Tage neben der Dorfbeiz installiert steht. In der vierten Ausführung von «Caravane FM» befinden wir uns im abgelegenen Weiler Seleute im Kanton Jura. Das grosse Westschweizer Radio bringt mit diesem Format den hyperlokalen Sender ins Dorf. 48 Stunden Programm von und mit den Einwohnerinnen und Einwohnern. Der Bauernbub erzählt, wie er einmal Bauer werden möchte und der stolze Vater hört das zuhause am Küchentisch aus dem Radio. Eine Zusammenfassung der zwei Tage Dorfradio gibt es als 50-minütige Episode am Westschweizer Fernsehen zu sehen. In früheren Folgen von «Caravane FM» besuchten die Moderatoren Lionel Frésard und Jean-François Michelet mit ihrem Radiowohnwagen ein Spital und ein Altersheim.

Ringier vs. Tamedia: Duell auf dem Dorfplatz

Zwischen den Medienkonzernen Tamedia und Ringier tobt ein heftiger Streit um die Positionierung im umkämpften Werbemarkt. Er beeinflusst die No-Billag-Initiative immer stärker. Eine Rekonstruktion des Konflikts.

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Facebook, Twitter und die Privatisierung der Medien- und Kunstfreiheit

Das gesetzliche Vorgehen gegen Hassrede auf Social-Media-Plattformen in Deutschland offenbart einen gefährlichen Trend: Die Auslagerung hoheitlicher Aufgaben an Private gefährdet die Medien- und Kunstfreiheit, wie etwa ein aktuelles Beispiel des Satiremagazins «Titanic» zeigt. Seit dem 1. Oktober ist in Deutschland das Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) in Kraft. Es verpflichtet Plattformbetreiber wie Facebook oder Twitter, «offensichtlich rechtswidrige» Inhalte Weiterlesen …