«Diese Spirale wird nicht nur von den Bürgern gedreht»
Peter Schneider und Moritz Leuenberger sehen in der ständigen Empörung eine Gefahr für die Demokratie. Der Wutbürger habe in unserem System eigentlich gar keinen Platz.
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Peter Schneider und Moritz Leuenberger sehen in der ständigen Empörung eine Gefahr für die Demokratie. Der Wutbürger habe in unserem System eigentlich gar keinen Platz.
Nach den massenhaften Übergriffen von Migranten auf Frauen in der Silvesternacht in Köln kommt Deutschland nicht los von der Frage, wo das Verschweigen in Vertuschen umschlägt, während andererseits das Benennen in der Gefahr steht, Fremdenfeindlichkeit zu schüren.
Was sich an Schwachsinn in die sozialen Medien ergießt, ist mittlerweile nicht mehr auszuhalten. Oft scheint es, als sei es gar nicht Hass, sondern vor allem Dummheit, die sich da Bahn bricht. Das hat einen einfachen Grund.
Das russische Staatsfernsehen berichtete zuerst darüber, dann verbreitete sich das Gerücht in den sozialen Netzen: Migranten sollen eine 13-Jährige in Berlin entführt und vergewaltigt haben. Jetzt stellt die Polizei die Sache richtig.
Flüchtlingsschlägereien? Sperren Sie Oberbayern und Franken in eine Halle ein, und das Ergebnis wäre dasselbe. Das ist 1. Semester Kriminologie. Schluss mit „Klartext“-Rednern der Polizeigewerkschaft!
Die Polizei bekommt einen Maulkorb verpasst, die Presse lügt über Flüchtlinge: Stimmt das? Gibt es bei uns Tabus, über die man nicht sprechen darf? Oder sind das Verschwörungs-Theorien, mit denen sich Wutbürger zu Opfern stilisieren?
Verschwörungstheorien, Gleichschaltungsverdacht, Thesenjournalismus: Was charakterisiert die alten Zeitungen in einer neuen Zeit? Eine Bestimmung unserer medialen Gegenwart.
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