DOSSIER mit 267 Beiträgen

Vertrauenskrise

Warum die Medien am Pranger stehen

«Wegelagerer», «jaulende Hofhunde», «Fünf-Mark-Nutten»: Journalisten und Medien werden geschmäht und kritisiert, seit es sie gibt. Doch im vergangenen Jahren hat sich die Stimmung massiv verschärft. Das zeigen nicht nur die «Lügenpresse»-Rufe auf den Pegida-Demos.

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Sie vertrauen den Medien mehr, als man vermuten würde

Wer sind die Menschen, die zu den Vorträgen von Dr. Daniele Ganser strömen? Und vor allem: Wie sehen sie die Medien, wenn sie eine Veranstaltung besuchen, die den Titel trägt: «Fake News – Können wir den Medien vertrauen?» MEDIENWOCHE-Autorin Miriam Suter ist für «Vice» hingefahren und hat nachgefragt. Einigermassen überraschend handelt es sich beim Ganser-Publikum nicht um Medienhasser und Verschwörungstheoretiker. Die von Suter befragten Besucher vertrauen sogar Zeitungen und den SRG-Medien. Einer sagt: «Ich bin der Meinung, dass das SRF noch einer der wenigen Medienkanäle ist, der unabhängiger ist als andere, weil die nicht Gewinn machen, sondern den Staatsauftrag erfüllen müssen.» Eine andere wünscht sich: «Etwas, das ich mir wünsche von den Schweizer Medien, ist mehr Dialektik. Also ausgewogenes Berichten.»

Krieg der Wahr­heiten? Wissen­schaft im post­fak­ti­schen Zeit­alter

Der Status wissenschaftlicher Wahrheit ist in der Öffentlichkeit umstrittener denn je. Ein neuer Wissenschafts-„Hoax“ macht gegenwärtig die Runde, zum Gaudi aller Wissenschaftsverächter. Wie können Wissenschaften heute ihre Wahrheiten verteidigen? Der Wissenschaftstheoretiker Bruno Latour könnte eine Antwort auf diese Frage haben.