DOSSIER mit 308 Beiträgen

Facebook

Wie Facebook die Blogs immer mehr unter Druck setzt

Facebook war über Jahre hinweg für viele Blogs eine echte Trafficmaschine. Man veröffentliche auf seiner Fanseite den Link zu einem (lustigen) Artikel und die Google Analytics knallten sofort durch die Decke. Aktuell dreht Facebook nicht nur den Blogs, sondern auch der Presse den Hahn ab.

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Facebook wählt den falschen Weg, um die Glaubwürdigkeit von Medien zu ermitteln

Facebook will seine Nutzer auffordern, die Glaubwürdigkeit von Medienangeboten zu bewerten. Man werde «die Leute nun fragen, ob sie eine Nachrichtenquelle kennen und wenn ja, ob sie ihr vertrauen», schrieb Firmenchef Mark Zuckerberg dazu. Michael Förtsch von wired.de hält dieses Vorgehen für «naiv und brandgefährlich». Facebook verwechsle den «Bekanntheits- mit dem Qualitätsgrad von Medien». Als «glaubwürdig» kann gemäss dieser Logik auch ein Portal wie «Breitbart» gelten, wenn nur ausreichend viele Menschen dieses Angebot entsprechend kennzeichnen: «Nicht, weil sie in der breiten Öffentlichkeit akzeptiert wären, sondern weil ihre Anhänger auch jene sind, die sich oft und besonders rege auf Facebook umtun.»

Newsfeed ohne Medieninhalte: Facebook soll emotionalisiert werden

Welches sind die Folgen für die Nutzerinnen und Nutzer von Facebook, wenn Medieninhalte aus dem Newsfeed zurückgedrängt werden, wie Mark Zuckerberg das angekündigt hat? Im Kern gehe es darum, schreibt Andrian Kreye in der Süddeutschen Zeitung, die Nutzungszeit zu erhöhen. Und das gehe nur über Emotionen – mit absehbar problematischen Folgen: «Zuckerbergs Plan, Facebook zu emotionalisieren, wirkt deswegen, als würde er einem aufgebrachten Stammtisch einen Beutel Crystal Meth hinstellen und den Erzürnten viel Vergnügen damit wünschen.»

Google und Facebook spielen Good Cop und Bad Cop mit den Medien

Während Facebook in den letzten Tagen den Zorn vieler Medien auf sich gezogen hatte mit seiner Ankündigung, Medieninhalte aus dem Newsfeed zu verbannen, macht derweil Google einen auf gut Freund. Am Deutschen Medienkongress sagte Philipp Justus, Chef von Google Deutschland: «Wir sind nicht der Feind, wir sind der Freund der Medien.» Aus der Perspektive des Giganten mag dies zutreffen. Ein realistischeres Bild aus der Sicht der Medien, ist ein Sowohl-als-auch: Google ist Freund und Feind in einem, oder neudeutsch: ein Frenemy. Wobei mit Blick auf die Entwicklung der Werbeeinnahmen dann doch eher das Feindbild dominieren dürfte.

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