DOSSIER mit 26 Beiträgen

Netzpolitik

Von Mautgebühren und Überholspuren im Internet

Die US-Regulierungsbehörde FCC hat beschlossen, die sogenannte Netzneutralität abzuschaffen. Doch was heisst das genau? Markus Beckedahl, Netzaktivist und Gründer des bekannten Blogs Netzpolitik.org, erklärt im Interview mit NDR Kultur, was der Entscheid in den USA mit Europa zu tun hat und was Netzneutralität für den Nutzer bedeutet. Das zentrale Problem sei nun, dass «wenige Telekommunikationsunternehmen und Kabelnetzbetreiber zukünftig viel mehr Macht darüber haben werden, zu bestimmen, was wie durch ihre Netze geleitet wird.» Wer «Mautgebühren» zahlt, kann sich künftig «Überholspuren» leisten und seine Inhalte auf schnelleren Wegen durch das Internet schleusen lassen. Beckedahl betont auch, dass Netzneutralität durchaus geschützt werden könnte, nämlich indem man öffentliche Infrastruktur für Kommunikation nicht komplett privaten Betreibern überlässt, sondern als Gesellschaft die Regeln vorgibt. Das nicht zu tun, sei ein Fehler gewesen. Und darum sei damit zu rechnen, dass auch in Europa nach US-Vorbild die Netzneutralität geritzt werde.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Ad Content

Zerreissprobe für das Internet

Der Streit um die chinesische App Tiktok zeigt: Das soziale Web ist zum Kampfplatz der Geopolitik geworden. Das könnte das ganze Internet und damit den weltweiten Austausch beschädigen.

Twitter korrigiert Trump: Ein Warnhinweis wirft grundlegende Fragen auf

Der Kurznachrichtendienst Twitter versieht erstmals eine Wortmeldung von Donald Trump mit einem Warnhinweis. Der Konflikt zwischen dem US-Präsidenten und dem Kommunikationsunternehmen droht zu eskalieren. Facebook hat Politikern derweil einen Blankoscheck ausgestellt – und will Streitigkeiten mit einem neuen Gremium schlichten. Vor einigen Tagen hat Twitter angekündigt, Falschinformationen und Verschwörungstheorien speziell zu kennzeichnen. Irreführende Informationen oder Weiterlesen …

Ingrid Brodnig zur «Übermacht im Netz»

Google, Amazon, Facebook und Apple – die «grossen Vier» Technologiekonzerne dominieren heute das Internet. Die österreichische Digitalexpertin Ingrid Brodnig kritisiert in ihrem neuen Buch diese Übermacht und findet, wir sollten für ein gerechtes Internet kämpfen.

Ad Content