Grosse, aber prekäre Medienvielfalt
Publizistische Kleinunternehmer schaffen im Internet eine neue, pluralistische Öffentlichkeit. Sie leben prekär, geniessen dafür mehr Freiheit.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
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Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Publizistische Kleinunternehmer schaffen im Internet eine neue, pluralistische Öffentlichkeit. Sie leben prekär, geniessen dafür mehr Freiheit.
Das Konzept für ein neues Basler Online-Medium liegt vor. Es soll 10 bis 15 Journalisten beschäftigen und jährlich 2 bis 3 Millionen Franken kosten.
Zur ehemaligen Crew der TagesWoche gesellt sich neu eine Gruppe um den Autor Guy Krneta.
Die deutsche Journalistin Pauline Tillmann berichtet von ihren Erfahrungen als Unternehmensgründerin im Journalismus. 2015 rief die 35-Jährige das digitale Magazin Deine Korrespondentin ins Leben, für das zehn freie Auslandskorrespondentinnen berichteten. Tillmanns wichtigste Erkenntnisse aus ihrer bisher dreijährigen Start-up-Geschichte: Niemand hat auf dich gewartet und eine Community aufzubauen ist wichtiger als die schöne Reportage: «Oder anders gesagt: dass man es schafft, Menschen an ein neuartiges Projekt zu binden und davon zu überzeugen, es dauerhaft zu unterstützen.»
Fast gleichzeitig wie Journal B ist in Basel die TagesWoche entstanden als unabhängiges online-Projekt und Wochenzeitung. Jetzt wird die TagesWoche eingestellt: Was aus einer breiten Diskussion entstanden ist, soll diskussionslos liquidiert werden.
Das Ende der Basler TagesWoche war absehbar. Als es am letzten Montag so weit war, kam der Entscheid des Stiftungsrats für die meisten doch überraschend. Die Gründe für das kurze Leben liegen vor allen in der Vergangenheit des einst ambitionierten Medienprojekts. Für die aktuelle Crew, die vieles richtig gemacht hat, ist das besonders bitter. Samstagnachmittag. Weiterlesen …
Aus Anlass der angekündigten Einstellung der Basler Tageswoche per Mitte November lohnt sich ein Blick zurück auf die Anfänge des Projekts. Im August 2011 sprach die MEDIENWOCHE mit zwei Verantwortlichen. Remo Leupin, damals designierter Co-Chefredaktor, relativierte die Bedeutung der Stiftungsmillionen: «Wir müssen ganz klar auf dem Markt bestehen. Und zwar von Anfang an.» Am Ende war die Abhängigkeit von der Stiftung doch zu gross und die kommerziellen Standbeine auf dem Werbe- und Lesermarkt zu schwach.
Die Stiftung für Medienvielfalt hat entschieden, die «TagesWoche» einzustellen. Das ist nicht überraschend und trotzdem ein Schock für die Basler Medienszene. Auch wenn die Zahl der Menschen, denen die «TagesWoche» fehlen wird, überschaubar ist, wird die Zeitung in Basel eine Lücke hinterlassen. Deshalb: Ein kleiner Nachruf auf einen ungebärdigen Patienten.