Grosse, aber prekäre Medienvielfalt
Publizistische Kleinunternehmer schaffen im Internet eine neue, pluralistische Öffentlichkeit. Sie leben prekär, geniessen dafür mehr Freiheit.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
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Die Lesetipps dieses Themenbereich werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Publizistische Kleinunternehmer schaffen im Internet eine neue, pluralistische Öffentlichkeit. Sie leben prekär, geniessen dafür mehr Freiheit.
Zwei Tage vor dem mit Spannung erwarteten Start des Online-Magazins «Republik» bietet die NZZ einen Überblick zu den bereits existierenden reinen Netz-Publikationen. Rund 70 davon finden sich in der Zusammenstellung von Boas Ruh, darunter so unterschiedliche Anbieter wie die Kolosse Swisscom mit Bluewin oder die SRG mit Swissinfo, daneben Nischenplayer wie das junge Stadtmagazin «Hello Zurich» oder das Frauenfussball-Magazin. Auf dem Markt der Online-Medien herrscht ein Kommen und Gehen. Vor allem kleinere Organe verschwinden zum Teil so schnell, wie sie aufgetaucht waren. Knackpunkt sind meist die Finanzen. Dass es da auch kreative Lösungen gibt, zeigt etwa das Banken-Blog «Inside Paradeplatz», das sich unter anderem mit einem Online-Shop für Weine finanziert.
Der Medienmanager Jan Bayer, in der Geschäftsführung von Axel Springer für «Bild»- und «Welt»-Gruppe zuständig, hatte in diesem Jahr von sich Reden gemacht als er die Trennung von Digital- und Print-Geschäft anordnete. Im Gespräch mit dem Fachmagazin «Horizont» erklärt Bayer, wie stark sich das digitale Mediengeschäft in letzter Zeit gewandelt hat und welche Schritte er für einen Erfolg erforderlich hält. Was die digitale Werbung angeht, sieht er nur noch Mobile als relevante Plattform. Welche Formate auf Mobilgeräten funktionierten, darauf habe noch niemand eine «wirklich überzeugende Antwort» gefunden. Native Advertising spiele «sicherlich eine wichtige Rolle».
Journalistische Internet-Zeitungen, die Schwächen grosser Medien kompensieren möchten, finden immer grösseren Anklang.
Die Zahl der Online-Medien wächst, auch in der Schweiz. Doch oft starten sie erfolgreich, scheitern aber dann, wenn es darum geht, in den Normalbetrieb überzugehen.
Sie wollen Journalismus mit Tiefgang. Sie wollen die grossen Geschichten aus der Schweiz erzählen. Und sie wollen, dass wir im Netz für ihre Stories bezahlen: Drei junge Journalisten lancieren das Reportagen-Portal Coup. Mitgründer Pascal Sigg erzählt, wie es dazu kam.
Beleidigungen, Hetze, Shitstorms: Das Internet hat eine neue Art der Leserschaft hervorgebracht. Mittendrin: Hansi Voigt. Wer ist dieser Mann, der es wie kein anderer Schweizer Medienmacher versteht, sein Team zu einem verschworenen Haufen zu formen?
Am Freitagabend startet «barfi.ch» – hinter dem Projekt steht Christian Heeb, Gründer von Radio Basilisk. Die News sollen über eine App auf Smartphones und Tablets geliefert werden. Zudem setzt «barfi.ch» auf Wetterprognosen und arbeitet daher mit Jörg Kachelmann zusammen.