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Der Murks mit der Medienpolitik

Der Murks mit der Medienpolitik

Wer wissen will, woher der betrübliche Zustand der heimischen Medienlandschaft rührt, liest mit Gewinn den kurzen historischen Abriss zu den letzten vierzig Jahren Medienpolitik und -entwicklung in der Schweiz von Urs Meier im Journal 21. Kundig und faktenreich zeichnet Meier den Gang einer «gut eidgenössischen Pflästerlipolitik» nach, die den Umgang mit den Medien seit je her kennzeichnet. Chancen für einen grossen Schritt nach vorn liess man links liegen. Etwa dann, als ums Jahr 2000 den Privaten der Spielraum hätte zugestanden werden können für eine freie Entfaltung auf dem Markt, bei einer gleichzeitigen kommerziellen Zurückbindung der SRG. «Das Vorbild hierzu gab es längst: das britische Modell mit BBC und Privaten», schreibt Meier. Aber: «Wie bekannt, kam es anders.» Es folgte ein Murks nach dem andern. Ein überfrachtetes Radio- und Fernsehgesetz, eine unsoziale Haushaltabgabe und jetzt «No Billag». Meiers Bilanz: «Die Medien sind wahrhaftig zu wichtig, um politisch auf diesem Niveau traktiert zu werden.»

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Ein CMYK-Farbraum für alle Fälle

Die ECI hat das ICC-Farbprofil eciCMYK veröffentlicht. Der zum Austausch gedachte Farbraum soll alle möglichen Druckverfahren abdecken.

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«Wir haben ganz viel Notfall-Filme und -Serien»

Aileen Marbacher ist Sendeleiterin beim Schweizer Fernsehen SRF. Sie sorgt dafür, dass immer etwas über den Bildschirm flimmert. Besonders bei Live-Sendungen kann das zu Problemen führen. Etwa dann, wenn kurzfristig ein Fussballspiel abgesagt. Für den Fall habe man «ganz viel Notfall-Filme und -Serien», sagt Marbacher im Gespräch mit Luca Passerini auf SRG-Insider. Besonders knifflig sind Tennis-Spiele. «Der Match kann so schnell vorbei sein. Nach jedem Satz, bei dem jemand gewinnen könnte, ist man bereit, mit dem Programm fortzufahren, sodass folgende Sendungen trotzdem pünktlich sind.»

Sportler werden Medienunternehmer

Ehemalige Basketball- und Baseball-Stars habe in den USA die Online-Plattform «The Players‘ Tribune» gegründet. «Auf der Webseite des Digital-Magazins schreiben Profisportler ihre eigenen Geschichten – ohne Journalisten», schreibt Martin Gardt. Das Projekt funktiontert auch kommerziell und fand problemlos potente Investoren. Nun kommt «The Players‘ Tribune» nach Europa. Botschafter für die Expansion ist Gerard Piqué, Verteidiger des FC Barcelona. Das erste Format mit ihm heisst Piqué+: «In kurzen Videos interviewt der Fußballer Kollegen wie Neymar oder Luis Suárez – wie erkenntnisreich Gespräche zwischen zwei Sport-Millionären sind, muss dann der Nutzer entscheiden.»

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Wikipedia: erfolgreiche Selbstregulierung

Während sich die grossen kommerziellen Plattformen im Internet, wie Facebook oder Twitter, regelmässig mit mutmasslichen Rechtsverletzungen herumschlagen müssen, kennt Wikipedia dieses Problem nicht. Viele Rechtsverletzungen würden bereinigt, noch bevor eine Beschwerde eingeht, weiss John Weitzmann, Leiter Politik & Recht bei Wikimedia Deutschland. In ihrem Beitrag für das Medienmagazin MMM widmet sich Christiane Schulzki-Haddouti auch der Frage, «wie die Selbstregulierung durch die Community bei Wikipedia aus demokratischer Sicht zu bewerten ist.» In der Wissenschaft wird das kontrovers diskutiert.