DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Als der #Schulzzug rollte, sassen die Journalisten auf der Lok

Die Marketing-Kampagne der SPD für Martin Schulz schlug in den Anfängen voll ein. Seine Inszenierung als glaubwürdiger Politiker halfen die meisten Medien weiter zu befeuern und stellten den Kanzlerkandidaten als Lichtgestalt dar. «Schulz hat das, was Angela Merkel fehlt: Er hat den Überschwang, das Feuer, die Begeisterung», schrieb etwa ein Heribert Prantl in der «Süddeutschen Zeitung». Heute sieht man im gleichen Blatt einen «völlig überforderten Parteichef». Wie konnten sich die versammelten Medien in Schulz nur so irren? Hans-Martin Tillack, «Stern»-Reporter in Berlin, beschreibt die «Dynamik des kollektiven Hochschreibens», der sich die Journalisten kaum entziehen können; Rudeljournalismus in Reinkultur.

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Ausgerechnet die Investigativ-Teams in den Redaktionen deutscher Medien «das Haupteinfallstor für PR», behauptet Kocks. Seine Begründung: Sie würden «mit kargen Mitteln in einem mörderischen Wettbewerb» um Aufmerksamkeit konkurrieren und seien «dankbar für jeden Rechercheanlass», den ihnen PR liefere.

Tom Kummer: «Welche Wirklichkeit bitte?»

Den Journalismus entheucheln. Das wollte Tom Kummer, als er vor über 20 Jahren als «Tempo»-Reporter begann und die objektiven Dinge der Welt in subjektiver Radikalität darstellte. Heute hat er mit solchen Drehungen nichts mehr am Hut. Transatlantische Korrespondenz mit einem legendären Reporter.

Distanzlos mittendrin

Martin Lejeune steht nach einem Blogeintrag in der Kritik, Exekutionen in Gaza verharmlost zu haben, einzelne Journalisten wenden sich von ihm ab. Zu Recht oder zu Unrecht? Der freie Journalist sagt gegenüber der MEDIENWOCHE, dass er sich von nichts distanzieren will, das er geschrieben habe. Dass er Hinrichtungen rechtfertige oder verteidige, werde ihm zu Unrecht Weiterlesen …

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Die sieben Todsünden der Nachrichtenportale

Nachrichtenportale machen ihren Lesern das Leben oft unnötig schwer. Doch hinter vielen unverständlichen Eigenarten steht ein grosser Druck der Werbeindustrie, dem die Nachrichtenportale gehorsam nachgeben. Hier die sieben nervigsten Ausprägungen des aktuell existierenden Online-Journalismus: