DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

Ein falscher Klassiker: «Einen guten Journalisten erkennt man daran, …»

Lehnt sich ein Journalist zu stark auf eine Seite, erschallt es ermahnend: «Einen guten Journalisten erkennt man daran, dass er sich nicht gemein macht mit einer Sache, auch nicht mit einer guten Sache.» Nun ist das so eine Sache mit diesem Zitat. Hanns Joachim Friedrichs hat das zwar so gesagt, aber in einem ganz spezifischen Kontext, der es verbietet, die Aussage so pauschal zu verwenden, wie das nun oft getan wird. Der frühere «Spiegel»-Reporter Cordt Schnibben, der 1995 das Gespräch geführt hatte, wo das Zitat herstammt, sagt heute dazu: «Daraus zu machen, dass ein Journalist quasi ein haltungsloser, emotionsloser Journalist sein sollte, dem man seine Haltung nicht anmerkt, ist eine Pervertierung.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

SZ-Leaks: Schleichwerbung für Steuerhinterziehung

Offshore-Leaks, Lux-Leaks und jetzt Swiss-Leaks: Die Süddeutsche Zeitung ist das Sturmgeschütz des Finanzamts. Die Redaktion veröffentlicht regelmäßig Informationen aus internen Bankunterlagen, an die sie durch Whistleblower kommt. Was die Zeitung nie erwähnt: Dass sie selbst ihre Leser auf die Steuerhinterziehung im Ausland hingewiesen hat und sich dafür von den Banken bezahlen ließ. Ich war damals Weiterlesen …

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Was sich die PR von Journalisten wünschen

Was können Journalisten zu mehr «Fairness in Journalismus und PR» beitragen? Am 3. Februar diskutieren am Communications Summit von Zürcher Presseverein und Zürcher PR-Gesellschaft Expertinnen und Experten beider Seiten über das Thema. Wünsche der PR für einen fairen Umgang an die Journalisten, formuliert von Irène Messerli, Co-Inhaberin Bernet PR.

Fairness in Journalismus und PR: Was die PR beitragen kann

Abhängigkeit bedingt einen fairen Umgang. Am 3. Februar diskutieren am Communications Summit von Presseverein und ZPRG Experten beider Seiten über «Fairness in Journalismus und PR». Wir überlegen uns hier, was PR-Profis zum guten Umgang beider Akteure beitragen können.

Multiple Choice a gogo

Die Universität Freiburg hat herausgefunden, dass sich die Schweizer Journalistinnen und Journalisten in ihrer Freiheit eingeschränkt fühlen. Schuld daran sei der zunehmende Druck auf die Arbeitsbedingungen. Dies schränke die Freiheit der Berichterstattung ein; es bleibe kaum noch Zeit für vertiefte Recherchen und für die Pflege von Netzwerken, sagen die Forscher.

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Gegenlesen? Nicht mit uns

Sie nerven nicht nur. Sie sind auch brandgefährlich, die immer dreisteren Versuche von Pressesprechern und PR-Abteilungen, die Berichterstattung zu beeinflussen. Gegenlesen heißt der unerhörte Wunsch, beliebt ist die Begründung: «Wir wollen nur inhaltliche Fehler vermeiden.»