DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Wie konstruktiv ist «konstruktiver Journalismus»?

Kritik am lösungsorientierten Journalismus: Die Journalistin und Autorin Kathrin Hartmann hinterfragt den Ansatz, der in den letzten Jahren als möglicher Ausweg aus einer allzu negativ geprägten Berichterstattung propagiert – und auch praktiziert wurde. Die konstruktiven Lösungen, die für die Probleme der Welt formuliert würden, seien allzu oft von einer westlichen Sicht geprägt. Als konkretes Beispiel nennt Hartmann die sogenannten Mikrokredite. Viele Medien hätten diese Kleinkredite in ihren Artikeln gelobt und als möglichen Weg aus der Armut bezeichnet. In den betroffenen Entwicklungsländern zeige sich aber, so Hartmann, dass die Mikrokredite grosse Nachteile hätten. So habe sie in Bangladesh zahlreiche Frauen getroffen, die seit mehreren Jahrzehnten «nur noch für die Abzahlung der Kredite und Zinsen ackern», sagt Hartmann im Gespräch mit Brigitte Baetz für den Deutschlandfunk.

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Im Desinformationskrieg

Der russische Überfall auf die Ukraine wird von einer Flut von Desinformation und Propaganda begleitet. Das Repertoire der Manipulation reicht von plumpen Bild-Fälschungen bis zu dreisten Lügen des russischen Staats. Im Kampf um die Wahrheit über Bombardierungen und Kriegsverbrechen muss der Journalismus sein ganzes Arsenal aufbieten – von detektivischer Kleinarbeit bis zur großen Analyse.

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Die NZZ im Vincenz-Prozess

Die Wirtschaftsjournalistin ist wohl diejenige Person, die den Fall Raiffeisen – abgesehen von den Richtern und Parteivertretern – am besten kennt. Wie hat Zoé Bacches den Prozess erlebt? Was erscheint aus journalistischer Sicht bemerkenswert? Wie berichtet man über einen solchen Straffall? Handelt es sich um investigativen Journalismus?

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Wirbel um «Welt»-Kommentar

Eine Kolumne, mehrere Versionen – eine davon hat Ulf Poschardt jetzt viel Kritik eingebracht. Dabei wollte sich der «Welt»-Chefredakteur mit seinem Text gegen «Toleranz für Linksradikalismus» ins rechte Licht rücken. Das ist ihm jetzt gelungen, meint MEEDIA-Redakteur Tobias Singer.