DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Kriminalstatistik lesen – aber richtig

Nachdem die «Zeit» ihn nicht mehr als Kolumnisten weiterbeschäftigen wollte, hat Alt-Bundesrichter Thomas Fischer beim Branchenmagazin Meedia eine neue Plattform gefunden. Dort konnte er bereits die von der «Zeit» abgelehnte Kolumne veröffentlichen, die schliesslich zur Trennung geführt hatte. In seinem aktuellen Beitrag widmet sich Fischer der polizeilichen Kriminalstatistik. Die sei sehr nützlich, «allerdings nur, wenn man sie versteht.» In gewohnter (Über?)länge geht er diesmal der grassierenden «Messerangst» in Deutschland nach, die mit allerlei Zahlen «belegt» und damit wohl wissentlich angeheizt wird. Fischer stellt die Debatte mit gewohnter Akribie und seinem subtil-sarkastischen Unterton vom Kopf auf die Füsse; Medien und Behörden, die gleichermassen mit Statistik auf Kriegsfuss stehen, kriegen beide ihr Fett weg. Aber was sind schon Zahlen: «Es ist ja nur so ein Gefühl mit den Messern. Ob Ausländer mehr Verletzungen mit Messern begehen als Deutsche, weiss man leider auch nicht. Aber man kann ja vorsorglich schon mal das Ende Mitteleuropas verkünden.»

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10 grobe Journalisten-Fehler in Interviews

«Das Niveau eines Interviews spiegelt immer das Niveau des Interviewers, nicht das des Interviewten», sagte Topinterviewer André Müller einst. Mal schauen, welche Niveau-Senker wir bei unsereins so finden.

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Der Live-Ticker – nicht mehr wegzudenken

Ob Fussballspiele, Bundesratswahlen oder der Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich – für die Berichterstattung über Grossereignisse greifen Online-Medien inzwischen standardmässig zum sogennanten Live-Ticker. Für die einen die richtige Form für solche Ereignisse, für andere schlicht unjournalistisch.

Wie wir dem «Spiegel» auf den Leim gingen

Eine «Spiegel»-Recherche aus der Sicht der Betroffenen: «Hand aufs Herz, Sie haben ganz offenbar versucht, in bester Günter-Wallraff-Manier Missstände bei uns aufzudecken. Leider haben Sie vieles missverstanden, missverstehen wollen und auch ins falsche Licht gerückt.»

#Lügenpresse: «Sagen Sie einfach die Wahrheit!»

Journalismus in Zeiten des digitalen Wandels – watson-Chefredaktor Hansi Voigt hielt an der Diplomfeier der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern die Festrede. Weil das Thema aber uns alle angeht und aktuell sehr hitzig diskutiert wird, machen wir die Rede öffentlich. Und sind gespannt auf die Leser-Kommentare.

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