DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

Getötete Journalisten: unterschiedliche Massstäbe

Christoph Sydow fragt auf Spiegel Online: Wo bleibt der Aufschrei? Es geht um die (ausbleibenden) Reaktionen auf den Tod des palästinensischen Journalisten Yaser Murtaja. Trotz Schutzweste mit gut sichtbarer Aufschrift «Press» wurde der 30-Jährige von einem Scharfschützen der israelischen Armee tödlich verletzt, als er jüngst über die gewalttätigen Proteste im Gazastreifen berichtete. Murtaja arbeitete unter anderem für Al Jazeera, BBC und Vice. Weder internationale Solidaritätsbekundungen oder Hashtag-Kampagnen folgten auf den Tod des Journalisten. Man will sich offenbar nicht dem Verdacht aussetzen, mit Terroristen zu sympathisieren, denn wer weiss, ob das ein «richtiger» Journalist war. Das entspricht ganz der Sichtweise des israelischen Verteidigungsministers Avigdor Liebermann: «Man muss verstehen, dass es keine unschuldigen Menschen in Gaza gibt. Jeder ist mit der Hamas verbunden, die werden alle von der Hamas bezahlt.» So wird unabhängige Berichterstattung a priori delegitimiert.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Ad Content

SRF: Für eine aktivere Fehlerkultur

Die Ombudsstelle und die Unabhängige Beschwerdeinstanz wünschen eine prominentere Sichtbarkeit ihrer Arbeit in den Programmen von Schweizer Radio und Fernsehen. SRF signalisiert Bereitschaft, mit «Hallo SRF» eine Plattform zu bieten.

«Information kann nie gut genug sein»

Der SRG-Ombudsmann untersucht, ob in den von Hörerinnen und Hörern kritisierten Radio- oder Fernsehbeiträgen journalistische Regeln oder gar die Konzession verletzt wurden. Der veröffentlichte Jahresbericht spricht von 334 Beanstandungen gegen Berichte in den Informationssendungen von Radio SRF. Der Kommentar von Lis Borner, Chefredaktorin von Radio SRF.

Ad Content