DOSSIER mit 64 Beiträgen

Nachrichtenagenturen

Neue SDA mit altem Problem

Gestern präsentierte die Führung der frisch fusionierten Nachrichten- und Bildagentur SDA-Keystone ihr neues Unternehmen der Öffentlichkeit. SRF-Inlandredaktor Rafael von Matt sieht trotz grundsätzlich zukunftsfähiger Struktur als Multimedia-Anbieter ein Problem erhalten, das die alte SDA zu Streik und Krise geführt hatte nach dem Abbau von bisher 40 Vollzeitstellen: Der unternehmerische Spielraum der neuen SDA bleibt strukturell beschränkt, weil sie weiterhin den Medienunternehmen gehört, die den finanziellen Druck, der auf ihnen lastet an ihre Agentur weitergeben. Von Matt bilanziert: «Auch als fusionierte Firma bleibt Keystone-SDA also in der unangenehmen Position zwischen Hammer und Amboss.»

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So wie die Schweizerische Depeschenagentur SDA im journalistischen Tagesgeschäft im Schatten der grossen Medienmarken steht, so haben auch die angekündigten und absehbaren Umwälzungen bei der SDA bisher noch keine grösseren Wellen geworfen. Doch intern erwartet man von der Fusion mit der Bildagentur Keystone und der Austria Presse Agentur als Grossaktionärin wenig Gutes. Darum wendet sich die SDA-Redaktion mit einem offenen Brief an Geschäftsleitung und Verwaltungsrat. Das Personal bezieht unter anderem Stellung gegen eine befürchtete «Vermischung von PR mit journalistischer Arbeit», da bekannt wurde, dass das PR-Geschäft ausgebaut werden soll. Um die Stellung des Journalismus innerhalb der neuen Struktur zu unterstreichen, soll ein erfahrener Journalist oder eine erfahrene Journalistin in der Geschäftsleitung Einsitz nehmen, was aktuell nicht mehr der Fall ist.

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Ein teures Experiment

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