DOSSIER mit 485 Beiträgen

Medienethik

Redaktionelle Boliden-Liebe

Autojournalismus war schon immer ein grenzwertiges Genre, das sich irgendwo in der Grauzone zwischen PR, Produktewerbung und Journalismus bewegt. Aktuell stehen in den Auto-Ressorts der Medien Boliden hoch im Kurs, die ein Leistungsprofil aufweisen, mit dem sie besser auf Rennstrecken aufgehoben wären als im Strassenverkehr. Ein Paradox, findet Hanspeter Guggenbühl: «Je grösser die Lärm-, Klima-, Platz- und Stauprobleme werden, die der Autoverkehr verursacht, desto überschwänglicher loben Medienschaffende exotische und besonders unproduktive Sprösslinge der Gattung Automobil.»

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Aber was heisst denn das: «Sagen, was ist»?

Am Montag ist Anja Reschke, Leiterin der Abteilung Innenpolitik beim NDR, in Berlin als «Journalistin des Jahres 2015» ausgezeichnet worden. Die Jury lobte, dass sie «Haltung gezeigt» hätte, aber in ihrer Dankesrede sprach Reschke vor allem von ihren Zweifeln und Erschütterungen.

Fehlerkultur: «Echte Fehlleistungen räumt kaum jemand ein»

Die Glaubwürdigkeit des Journalismus hat gelitten. Davon ist der ehemalige Chefredakteur des Spiegel und Leiter des Rechercheverbunds NDR, WDR und Süddeutsche Zeitung, Georg Mascolo, überzeugt. In einem Gastbeitrag für MEEDIA prangert er die mangelhafte Fehlerkultur im deutschen Journalismus an und nennt Amerika als Vorbild.

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