DOSSIER mit 288 Beiträgen

Journalistische Praxis

Es war einmal das Zwei-Quellen-Prinzip

Ein einziger Tweet eines «Titanic»-Redaktors hat unlängst bei zahlreichen Redaktion die journalistische Sorgfaltspflicht ausgehebelt. Reihum verkündeten sie mittels Push- und Breaking-News den Bruch der Regierungskoalition in Deutschland – um kurz darauf ebenfalls mittels Eilnachricht zu vermelden, dass sie einer Falschmeldung aufgesessen waren. Was für eine Peinlichkeit. Die ganze Aufregung wäre nicht nötig gewesen, hätten die Journalisten am Push-Abzug eine Grundregel ihrer Profession befolgt: das Zwei-Quellen-Prinzip. Und das geht so: «Wenn du eine Information nur aus einer Quelle hast: Halte die Füsse still. Erst wenn du die Fakten durch mindestens eine weitere zuverlässige & unabhängige Quelle verifizieren kannst, berichte. Und nein, andere Medien sind nicht als Quelle zu verstehen.» Aus aktuellem Anlass hat die Plattform «fair radio» einen schon etwas älteren «Appell für das Zwei-Quellen-Prinzip» wieder veröffentlicht.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

10 grobe Journalisten-Fehler in Interviews

«Das Niveau eines Interviews spiegelt immer das Niveau des Interviewers, nicht das des Interviewten», sagte Topinterviewer André Müller einst. Mal schauen, welche Niveau-Senker wir bei unsereins so finden.

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Der Live-Ticker – nicht mehr wegzudenken

Ob Fussballspiele, Bundesratswahlen oder der Absturz der Germanwings-Maschine in Frankreich – für die Berichterstattung über Grossereignisse greifen Online-Medien inzwischen standardmässig zum sogennanten Live-Ticker. Für die einen die richtige Form für solche Ereignisse, für andere schlicht unjournalistisch.

Wie wir dem «Spiegel» auf den Leim gingen

Eine «Spiegel»-Recherche aus der Sicht der Betroffenen: «Hand aufs Herz, Sie haben ganz offenbar versucht, in bester Günter-Wallraff-Manier Missstände bei uns aufzudecken. Leider haben Sie vieles missverstanden, missverstehen wollen und auch ins falsche Licht gerückt.»

#Lügenpresse: «Sagen Sie einfach die Wahrheit!»

Journalismus in Zeiten des digitalen Wandels – watson-Chefredaktor Hansi Voigt hielt an der Diplomfeier der Schweizer Journalistenschule MAZ in Luzern die Festrede. Weil das Thema aber uns alle angeht und aktuell sehr hitzig diskutiert wird, machen wir die Rede öffentlich. Und sind gespannt auf die Leser-Kommentare.

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