Trolle sind wir alle
Adrian Daub, Literaturprofessor an der Stanford University, versucht sich in der NZZ an einer Typologie des Internet-Trolls. Wobei, wie er schreibt, von einem eigenen Typus nur bedingt gesprochen werden könne. Denn «Trolle sind wir alle, manchmal, unter den richtigen (oder falschen) Umständen.» Grund dafür sei unter anderem, dass wir Staat, Gesellschaft und Institutionen in einem Modus permanenter Enttäuschungsbereitschaft begegneten. «Wir verlangen Dinge ultimativ und in einem Ton, der klarstellt, dass wir nicht wirklich annehmen, sie zu erhalten. Die Position metaphysischer Verlassenheit, aus der der Troll seinen Guerillakrieg gegen den Mainstream führt: Wir alle kennen ihre Verlockung.»