DOSSIER mit 68 Beiträgen

Unternehmenskultur

Eine Newsroom-Debatte

Unter dem Titel «Die Industrialisierung des Journalismus ist dessen Tod» geisselte jüngst der Publizist Matthias Zehnder den Newsroom als Inbegriff eines industrialisierten, seelenlosen Journalismus. Aktueller Hintergrund der Wortmeldung ist der vorgesehene Umzug der SRF-Radioredaktionen aus dem Studio Bern in den TV-Newsroom in Zürich. Zehnder löste damit Widerspruch aus. Alexandra Stark, die selbst mehrere Zeitungsredaktionen bei der Einrichtung neuer Newsrooms beraten hat, kritisiert einen verengten Newsroom-Begriff. Sie sieht darin zuerst einmal «eine Organisationsform, die es erlaubt, den Output journalistischer Inhalte über verschiedene unter einer Marke angebotenen Kanäle besser zu koordinieren.» Natürlich lasse sich mit Newsrooms «viel Unfug» anstellen, aber das sei nicht das Problem der Newsrooms an sich. Worauf Matthias Zehnder wiederum antwortete, der Newsroom konditioniere den Journalismus in jedem Fall: «Ein Newsroom befördert bestimmte Arten des Erzählens und deshalb bestimmte Geschichten.»

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Ad Content

«Mehr Behinderte auf die Bildschirme!»

Vor einem Jahr hat der St.Galler Autor Christoph Keller sein neues Buch «Jeder Krüppel ein Superheld» veröffentlicht. Wie Keller darin über seine fortschreitende Muskelkrankheit schreibt, ist einzigartig; er öffnet damit Nichtbehinderten die Augen. In seinem monatlichen Blog schreibt Keller Briefe an Schweizer Persönlichkeiten. Heute an die SRF-Kulturchefin Susanne Wille.

Praxisbeispiel: So arbeitet eine selbstorganisierte Redaktion

Neue Narrative ist ein junges Wirtschaftsmagazin, das Geschichten aus einer neuen, egofreien Arbeitswelt erzählen will. Diese Geschichten sollen zum Anpacken, Nachmachen und Weiterdenken einladen. Dabei will das Team nicht nur über eine neue, menschenzentrierte Arbeitswelt schreiben, sondern versucht gleich selbst, der Prototyp einer selbstorganisierten, verantwortungsbewussten und unabhängigen Organisation zu sein.

Der strukturelle Sexismus

Eine sexistische Betriebskultur, Lohnungleichheit, Frauen werden in Sitzungen zurechtgewiesen – es waren happige Vorwürfe, die im März publik wurden. 78 Frauen haben einen offenen Brief an die Tamedia-Chefredaktion geschrieben.

«Vieles läuft subtil ab»: ein Gespräch über Sexismus in der Medienbranche

Ein offener Brief von 78 Tamedia-Redaktorinnen, in dem diskriminierende Praktiken auf den männlich dominierten Redaktionen angeprangert werden, sorgte Anfang März für Aufsehen. In der neuen Folge unseres Podcasts «Das Monokel» diskutieren Christian Caspar und Marko Ković mit Aleksandra Hiltmann vom «Tages-Anzeiger», Nicole Döbeli vom «Landboten» und Nadine Brügger von der «Neuen Zürcher Zeitung» über den Weiterlesen …

Ad Content