DOSSIER mit 394 Beiträgen

Medienfreiheit

China beschneidet Schweizer Pressefreiheit

«Le Temps» darf Bundesrat Johann Schneider-Ammann auf seiner anstehenden Reise nach China nicht begleiten. Die chinesischen Behörden haben dem Journalisten der Westschweizer Zeitung das Visum verweigert, ohne diesen Vorgang weiter zu begründen. Die Bundesbehörden «bedauern» die Massnahme und verweisen darauf, dass die Visa-Erteilung in der Hoheit eines jeden Staates läge. Die Chefredaktion von «Le Temps» findet es «unverständlich, dass die Schweizer Behörden ein Verfahren validieren, das darauf hinausläuft, dass ein anderer Staat entscheidet, welche Schweizer Medien ihre Minister bei einem Besuch im Ausland als Teil einer offiziellen Delegation begleiten dürfen.» Als Konsequenz wird die Zeitung nicht über Schneider-Ammans China-Besuch berichten.

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Roger Blum, wie heikel ist das Bankengesetz für die Medien?

Laut einem internationalen Recherche-Netzwerk soll die Grossbank Credit Suisse über Jahre umstrittene Machthaber und korrupte Beamte als Kunden gehabt haben. Schweizer Medien hätten bei der Recherche auf die Teilnahme verzichtet, denn seit 2015 drohe Journalistinnen und Journalisten ein Strafverfahren, wenn sie über geleakte Bankdaten schreiben. Professor für Medienwissenschaften und Journalist Roger Blum ordnet das Recherche-Verbot Weiterlesen …

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Polen: Per Mediengesetz gegen Regierungskritik

Polens Parlament hat am Freitag überraschend ein neues Rundfunkgesetz verabschiedet. Dieses soll Fernsehsender vor Übernahmen aus nicht-europäischen Ländern schützen. Einziger Fernsehsender mit Eigentümern außerhalb der EU ist derzeit der regierungskritische Sender TVN, der zum US-Konzern Discovery gehört. Am Sonntag gab es in über 100 Städten Proteste gegen das Gesetz.