DOSSIER mit 96 Beiträgen

Öffentlicher Rundfunk

Öffentlich-rechtliche Medien als Public Open Space

Welche Rolle können öffentlich-rechtliche Medien überhaupt noch spielen angesichts der Medienflut im Internet? Gibt es noch Platz für sie? Die Medienwissenschaftlerin und Professorin Barbara Thomaß hält Öffentlich-rechtliche für unverzichtbar, denn die Information der kommerziellen Online-Medien sei «am zahlungskräftigen Konsumenten ausgerichtet, nicht am Bürger.» Darum brauche es ein Korrektiv mit dem «die Mängel und Defizite kommerzieller Rundfunkanbieter ausgeglichen werden» können. In der digitalen Medienwelt müssten die öffentlich-rechtlichen Medien als ein Public Open Space fungieren, der «die Wissensbestände und das Material, das mit öffentlicher Finanzierung zustande gekommen ist, einer breiten Öffentlichkeit digital zugänglich und nutzbar machen» sollte.

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Beim Hessischen Rundfunk soll das Radio-Kulturprogramm hr2 nach dem Willen der Senderführung verschwinden. Die Argumentation für diesen Schritt ist typisch. Sie zeugt von Verachtung – für die Kultur, die Mitarbeiter und die Beitragszahler.

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Dänen zögern nicht

Auch Danmarks Radio DR muss sparen. Weniger Sender und mehr digitale Inhalte sind die Konsequenz. Ein Blick zu Deutschlands Nachbarland.

«Öffentlich-rechtliche Talkshows sind Werbeträger für die AfD»

Talkshows seien ungeeignet dafür, komplexe politische Prozesse abzubilden, sagte der Medienwissenschaftler Lutz Hachmeister im Dlf. Ihr fast tägliches „Ritual der Politiksimulation“ sei ermüdend und ähnele Scripted Reality. Durch ihre Inszenierung und Taktung spielten Talkshows außerdem der AfD in die Hände.