DOSSIER mit 67 Beiträgen

Sprachkritik

Der unerwartete Erfolg der «leichten Sprache»

Die sogenannte «leichte Sprache» soll Menschen helfen, Texte zu verstehen, «die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen». Behindertenverbände in den USA waren die Ersten, die in den 1990er-Jahren damit experimentierten. Inzwischen erfreut sich die «leichte Sprache» grosser Beliebtheit – auch in Kreisen, die ursprünglich gar nicht als Zielgruppe dafür vorgesehen waren. «Aus einer gutgemeinten Initiative für Benachteiligte erwuchs ein gesellschaftliches Phänomen», schreibt Burkard Strassmann im NZZ Folio. Gar nicht zur Freude von Sprachpuristen, die eine «Verunglimpfung der deutschen Sprache» sehen. Strassmann teilt diese Einschätzung nicht. Vielmehr sieht er in der «einfachen Sprache» – «so etwas wie eine Softversion der ‹Leichten Sprache›» – einen möglichen Weg, wie Bürgerinnen und Bürger die oft unverständliche Sprache von Unternehmen, Behörden und Organisationen besser verstehen könnten.

Weitere Beiträge aus diesem Dossier

Korrekte Zeichensetzung

Noch nie war es so einfach, Feminist zu sein. Das Gendern dient vielen Benutzern vor allem als »virtue signalling«, mit feministischen Inhalten hat es meist wenig zu tun.

Ad Content

Zum Tod von Wolf Schneider: Der letzte Sprachpapst

Er war Journalist, Ratgeber für gutes Deutsch und auch einmal Chefredakteur der WELT. Nun ist Wolf Schneider im Alter von 97 Jahren gestorben. Mit ihm endet nicht nur eine Medienepoche. Ein Grund zum Trauern für alle, die die deutsche Sprache lieben.

Wie funktioniert nicht-verletzende Sprache?

Zora Schaad leitet das Social Responsibility Board beim Schweizer Medium 20 Minuten, mit 3 Millionen Leserinnen und Lesern pro Tag die reichweitenstärkste Newsplattform im Land. Mit ihr sprechen wir darüber, wie sie und ihr Board-Team die Redaktion dabei unterstützt, bei sensiblen Themen die richtigen Worte und Bilder zu finden.

Ad Content

Sind Füllwörter wirklich so schlimm?

Ob bei Referaten in der Uni oder bei Meetings im Job: Wer Füllwörter nutzt, gilt als unsicher und unqualifiziert. Dabei erfüllen sie wichtige Funktionen im Miteinander – und erleichtern sogar das Verständnis.