DOSSIER mit 267 Beiträgen

Vertrauenskrise

«Schluckt den Köder nicht!»

Im Rahmen ihrer Serie über Vertrauen hat die NZZ mit dem dänischen Philosophen Vincent F. Hendricks gesprochen. Der Professor an der Universität Kopenhagen beschreibt in seinem aktuellen Buch «Postfaktisch: Die neue Wirklichkeit in Zeiten von Bullshit, Fake News und Verschwörungstheorien» die Entwicklung hin zu einer postfaktischen Demokratie. Im Interview mit Marie-José Kolly und Tobias Ochsenbein erklärt Hendricks, welche Verantwortung die Medien tragen, wenn sie das Spiel von Trump & Co. mitmachen: «Sie haben den ‹Ihr seid Fake-News›-Köder geschluckt, den Trump ausgeworfen hat und mit dem er versucht hat, die Medien als Feinde der Bevölkerung darzustellen. Sofort haben die Medien begonnen, sich zu verteidigen und Trump zu verspotten. Das war Öl auf das Feuer der Trump-Anhänger. So haben die Medien den gegenteiligen Effekt erzielt von dem, was sie eigentlich wollten. Sie gaben dem Publikum eine Art Ausrede für ihr Misstrauen gegenüber den Medien, das ist fatal.»

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«Wenn man den Mächtigen nach dem Maul schreibt, bekommt man die besseren Honorare»

«Wir haben genau die Medien, die wir verdienen», sagt der Journalist Harald Schumann im Interview mit Telepolis. Schumann, der 2004 beim Spiegel kündigte, nachdem eine Geschichte von ihm zum Thema Energiepolitik nur in veränderter Form erscheinen sollte, geht im Telepolis-Interview auf die aktuelle Kritik an den Medien ein und erzählt, was er bei seiner Arbeit Weiterlesen …

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Kritik der Kritik der Kritik

Die «Charlie Hebdo»-Morde, Varoufakis’ Stinkefinger und der Germanwings-Absturz brachten eine neue Welle von Medienkritik mit sich. Das dauernde Selbstbashing ist aber nicht die Lösung, sondern ein Symptom der medialen Krise.

Unreflektierte Medienkritik

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