Widerspruch, Streit, das freie Wort
Worauf kommt es an, wenn man eine Zeitung macht? Was ich von Hubacher (und Blocher) gelernt habe, schreibt Markus Somm in der «Basler Zeitung».
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Worauf kommt es an, wenn man eine Zeitung macht? Was ich von Hubacher (und Blocher) gelernt habe, schreibt Markus Somm in der «Basler Zeitung».
Jürg Ramspeck trat als Pianist im Hotel Eden au Lac auf und praktizierte einen Journalismus ohne Scheuklappen. Er schrieb über alles, was die Menschen interessierte: Grosses und Unwichtiges, aber immer glänzend formuliert. Nun ist er 81-jährig gestorben.
Der Historiker Philipp Sarasin ist eines der aktuellen Lieblingsfeindbilder von Weltwoche und «Basler Zeitung». Im Gespräch mit der Tageswoche erklärt Sarasin, dass er selbst nicht recht verstehe, wieso er und das von ihm mitbetriebene Blog «Geschichte der Gegenwart» von den rechten Medien so hart angegangen werden. Auf den zweiten Blick zeigt sich allerdings, dass der Angriff den Geisteswissenschaften gelte, die schon immer der Linkslastigkeit bezichtigt wurden. Es sei aber absurd, ihn und seinen Kollegen Jakob Tanner – ein anderes Feindbild der Rechten – als «Marxisten» zu bezeichnen. «Das funktioniert nur, wenn man keine Zeile von uns liest.»
Nachdem die Aargauer Zeitung mit der NZZ zusammenspannt, folgt wohl als nächstes die Kooperation von «Südostschweiz» und «Basler Zeitung» BaZ. Das heisst auch, dass künftig die samstäglichen Leitartikel von BaZ-Chefredaktor Markus Somm in der «Südostschweiz» zu lesen sein werden. Verleger Hanspeter Lebrument fände das eine ganz gute Sache. Aus diesem Anlass hat der Basler Schriftsteller und BaZ-Kritiker Guy Krneta Somms Leitartikel analysiert und geschaut, was denn Lebrument offenbar so toll findet. Als Erstes stellt Krneta fest: «Ein ‹Journalist› im eigentlichen Sinn ist Somm nicht. Jedenfalls nicht mit Blick auf seine Texte. Es gibt keine einzige Geschichte, die Somm journalistisch aufgearbeitet hat. Er schreibt Kommentare zu Dingen, die allgemein bekannt sind. Selten bringt er neue Informationen ins Spiel.» Für Leitarikel, die bald in Basel und Chur gedruckt werden, reicht das alleweil.
Wenn rechte Medien zusammenspannen: Wie ein breiter antiintellektueller Feldzug in die personalisierte Jagd auf eine Genderforscherin mündete.
Gibt es bald nur noch drei Medien-Gruppen? Undenkbar ist das nicht mehr. Noch sind es Gerüchte, doch wo Rauch ist, ist auch Feuer.
Mit ihrer Kampagne gegen die Gender-Forscherin Franziska Schutzbach schien die «Basler Zeitung» das angestrebte Ziel erreicht zu haben: Die Wissenschaftlerin ist ihren Lehrauftrag an der Uni Basel los, weil nicht mehr tragbar. Das insinuierte die Zeitung mit der Schlagzeile: «Schutzbach verliert Lehrauftrag». Nur: Es war gar nie vorgesehen, dass die Lehrbeauftragte auch im kommenden Semester Weiterlesen …
Er hat viel angekündigt, bislang aber wenig geliefert: Kein anderer Nationalrat fehlte in der laufenden Legislatur so häufig unentschuldigt wie SVP-Parlamentarier und «Weltwoche»-Chefredaktor Roger Köppel.