Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Im Zusammenhang mit mit der Diskussion um das neue Bundesgessetz für elektronische Medien (BGeM) haben die Verleger eine Vervierfachung der indirekten Presseförderung auf 120 Millionen Franken gefordert. An einer von Kommunikation Schweiz und Verlegerverband organisierten Diskussion wurde erörtert, ob es dafür heute eine rechtliche Basis gibt oder ob es erst eine Verfassungsänderung braucht.
Der Verband «Medien mit Zukunft» als Dachorganisation mehrheitlich junger und unabhängiger Online-Medien, wie «Republik», Zentral+ oder Tageswoche, steht einer öffentlichen Medienförderung positiv gegenüber. Die Verbandsmitglieder könnten sich demnach vorstellen, ähnlich der heutigen Finanzierung von Privatradio und -fernsehen in der Schweiz, auch Gelder aus dem Gebührentopf anzunehmen. Ein Vorgehen, das heute vor allem die grossen Zeitungsverlage ablehnen mit dem Verweis auf einen Verlust der publizistischen Unabhängigkeit. Doch stimmt das auch? «Sprächen die Fakten gegen Medienförderung, würden wir sie nicht unterstützen. Nur: sie sprechen keineswegs dagegen», schreibt Robin Schwarz, Geschäftsführer des Verbands «Medien mit Zukunft». Bedrohlicher für einen Verlust der Unabhängigkeit als staatliche Medienförderung, sei die Medienkonzentration, wie dies etwa das Ranking von «Reporter ohne Grenzen» zeige. Ausserdem belegten auch wissenschaftliche Befunde, dass sich staatliche Gelder nicht negativ auf die Qualität auswirkten.
Die SRG steckt in einer gefährlichen Dynamik. Die Politik reagiert mit gesetzlichen Massnahmen auf den Umzugsentscheid für das Studio Bern. Private Medienunternehmer fordern ein massives Gebührensplitting und neue Modelle der Medienorganisation. Und die SRG hat bisher keine überzeugenden Antworten. Es ist ein Debakel für die SRG. Die Präsidentinnen und Präsidenten von SVP, CVP, Grünen und Weiterlesen …
Roger Schawinski mischt sich in die Debatte ein um ein neues Mediengesetz. Der Radiopionier schlägt vor, dass das Publikum einen Teil der Medienabgabe selbst verteilen kann. Nur noch 60 Prozent des Gesamtertrags würden fix der SRG zugeteilt, über die restlichen 40 Prozent könnten die Konsumentinnen und Konsumenten selbst verfügen. Ein solches System wäre sehr einfach umsetzbar, findet Schawinski. Es hätte zudem den Vorteil, dass die Medienabgabe weniger als Zwang erlebt würde als dies heute der Fall ist. «Es wird eine emotionale Bindung zwischen Geldgebern und Geldempfängern hergestellt, von der beide Seiten profitieren», schreibt Roger Schawinski in einem Gastbeitrag für die NZZ.
Bei allen unterschiedlichen Positionen zu einem neuen Mediengesetz, gibt es doch erstaunliche Einigkeit in einem zentralen Punkt. So scheinen sich sowohl Verleger, als auch Vertreter der Medienwissenschaft darüber einig zu sein, dass die Medienvielfalt in der Schweiz nur noch mit öffentlichen Mitteln aufrechterhalten werden kann. Die öffentliche Diskussion über den Vorentwurf zu einem Bundesgesetz über Weiterlesen …
Wenn am 23. September die Stimmberechtigten des Kantons Zürich über ein «Film- und Medienförderungsgesetz» abstimmen, geht es dabei auch um die Frage, ob die Entwicklung von Computerspielen staatlich mitfinanziert werden soll, so wie das bisher beim Film als selbstverständlich gilt. Die Game-Branche unterstützt die Fördervorlage mehrheitlich, wie eine Umfrage der NZZ zeigt. Gerade in der Startphase fehlten oft die erforderlichen Mittel, um überhaupt loslegen zu können mit der Entwicklung, heisst es etwa. Um die Branche weiterzubringen, reiche das aber nicht, meint Moritz Zumbühl, der mit seiner Firma schon mehrere Spiele zum Welterfolg brachte. «Es braucht die Privaten und ihr Risikokapital, damit wir richtig wachsen können», so Zumbühl.