von Miriam Suter

Das Literaturmagazin «Glitter» glitzert queer

Die Zeitschrift «Glitter» will für mehr Vielfalt im Literaturbetrieb sorgen. Einmal im Jahr bietet das Heft eine Plattform für queere Texte. Damit richtet sich «Glitter» aber nicht nur an ein lesbisches und schwules Publikum, sondern an alle Literaturinteressierten.




Hinter der selbsternannten «Gala der Literaturzeitschriften» stecken Donat Blum und Ivona Brdjanovic. Die beiden haben sich während ihres Studiums am Literaturinstitut in Biel kennengelernt und in einer Nacht-und-Nebel-Aktion vor drei Jahren entschieden, eine Zeitschrift für queere Literatur zu gründen. Im Dezember erscheint die dritte Ausgabe. Finanziert wird das Heft über Abos, Einzelverkauf und Crowdfunding.

Auf dem Titelblatt des Hefts steht einfach nur «Glitter» – natürlich in glitzernder Schrift. Queerness ist der rote Faden, der sich durch den Inhalt der bisher zwei Ausgaben zieht: In persönlichen Essays, Gedichten und Kurzgeschichten schreiben Deutschschweizer Autor*innen etwa von intersexuellen Hochspringern oder der Sexualisierung von Queers in der Gesellschaft – also allen Menschen, die sich nicht als heterosexuell bezeichnen.

Neben der Herausgabe des Hefts veranstaltet die fünfköpfige Redaktion regelmässig Events, zuletzt etwa eine Lesung am unabhängigen Luststreifen Filmfestival in Basel.

«Glitter» versteht sich als politisch, aber auch die Popkultur soll nicht zu kurz kommen – schliesslich sollte sich der Literaturbetrieb selber nicht immer so bierernst nehmen, erklären Blum und Brdjanovic in der neuen Folge meiner Videokolumne. Und sie erzählen, warum «Glitter» eigentlich bewusst auf die Selbstbezeichnung «queer» verzichtet.