Schafft die Karikaturisten ab
Die Zeitung «Le Monde» distanziert sich von ihrem langjährigen Karikaturisten – kein gutes Zeichen für dieses Genre der Zeitkritik.
Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der MEDIENWOCHE können Sie auch über Social Media folgen:
Facebook, Twitter, Xing und Linkedin.
Alle Rechte © 2024 MEDIENWOCHE
Die Lesetipps dieses Themenbereichs werden kuratiert von Nick Lüthi, redaktion@medienwoche.ch.
Die Zeitung «Le Monde» distanziert sich von ihrem langjährigen Karikaturisten – kein gutes Zeichen für dieses Genre der Zeitkritik.
Vor einem halben Jahr löschten Terroristen die Redaktion der Satire-Zeitung nahezu aus. Die Überlebenden sind zerstritten. Aber sie haben eine neue Kollegin eingestellt: Solène Chalvon versucht, die leeren Seiten zu füllen. Wie kann das gelingen, wenn nichts mehr ist, wie es war?
Früher war alles einfach: Journalisten erklärten einem die Welt. Heute ist das anders. Die „echten“ Nachrichten haben an Stellenwert verloren. Und was tritt an ihre Stelle? Die Satire.
Kabarettsendungen wie «Die Anstalt» oder die «Heute-Show» ernten in jüngerer Zeit zunehmend Lob dafür, dass sie ernste Themen verhandeln. Sie profitieren davon, dass Fernsehnachrichten immer seichter werden. Während die investigative Satire in Amerika abflaut, erlebt sie derzeit in Deutschland einen Aufschwung.
Wenn Jan Böhmermann behauptet, dass er das Varoufakis-Video mit dem Stinkefinger gefälscht und damit Günther Jauch und große Teile der deutschen Medienlandschaft ausgetrickst hat, glaube ich ihm. Der Weg des Videos lässt sich meiner Meinung nach nämlich ganz gut nachrecherchieren.
Satireprogramme am Fernsehen sind lustiger als Nachrichtensendungen – logisch. Doch nun hat die Wissenschaft herausgefunden, dass Satiresendungen auch besser und nachhaltiger informieren als klassische Nachrichten- und Hintergrundsendungen.
Was darf Satire – was darf sie nicht? Nach dem Massaker in den Redaktionsräumen von «Charlie Hebdo» ist die Frage tausendfach gestellt und tausendfach beantwortet worden: Satire darf alles. – Wirklich? Eine Umfrage bei Schweizer Satirikerinnen und Satirikern. «Fuck Charlie Hebdo», hat ein Betriebsrat des Daimler-Werks Rastatt (D) auf seiner privaten Facebook-Seite über den Anschlag Weiterlesen …
Satire ist mehr als nur lustig: Forscher haben herausgefunden, dass Satire-Sendungen eingängiger informieren als traditionelle Nachrichten. Ihre Studien sind ein Plädoyer für mehr Satire im deutschen Fernsehen.