Die MEDIENWOCHE ist ein digitales Magazin für Medien, Journalismus, Kommunikation & Marketing. Die Redaktion beobachtet und begleitet publizistisch die Entwicklung der Branche in der Schweiz, verfolgt aber auch internationale Trends. Neben den redaktionellen Eigenleistungen bietet die MEDIENWOCHE mit dem «Medienmonitor» (zweimal wöchentlich) und der wochentäglichen Rubrik «Auf dem Radar» Lektüreempfehlungen aus nationalen und internationalen Medien.
Der Bundesrat schlägt vor, die Versorgungsgebiete für Lokalradios und Regionalfernsehen leicht anzupassen. In jedem Versorgungsgebiet soll es einen Service-public-Veranstalter für Radio und Fernsehen geben, der dafür mit Geldern aus der Radio- und Fernsehabgabe unterstützt wird.
In den USA leben die öffentlichen Sender zu einem guten Teil von freiwilligen Beiträgen des Publikums. Das zwingt die Stationen regelmässig zu Spendenaufrufen. Das ist lästig. Aber es funktioniert.
Das Komitee «Nein zum Sendeschluss» setzt drei Wochen vor der Abstimmung zur Schlussoffensive an. Mit drei Millionen Abstimmungszeitungen in die Deutschschweizer Haushalte wollen die Gegner das absehbare Nein zur No-Billag-Initiative zementieren.
Ein funktionierendes Mediensystem ohne öffentlich finanzierter Rundfunk: geht das? Was in der Schweiz und vielen anderen Demokratien unvorstellbar erscheint, ist in Israel eine Tatsache. Auch darum richtet sich der Blick vor der «No Billag»-Abstimmung verstärkt dorthin. Das tut auch Ulrich Schmid, Korrespondent der NZZ in Jerusalem. Zwar gibt es in Israel weiterhin einen öffentlichen Rundfunk, finanziert über eine Autosteuer, aber dessen Einfluss und Reichweite ist begrenzt. Die massgeblichen Medien sind privat. Die Frage, ob Israel der Beweis dafür sei, dass es ganz gut auch ohne Öffentliche geht, beantwortet Schmid mit: «Teilweise schon» und einem wichtigen Vorbehalt. «Doch Leises, Nachdenkliches, Vertieftes und Kritisches, das keiner Parteilinie folgt, fehlt im israelischen Angebot weitgehend, und das wird schon als Mangel empfunden. Ein guter öffentlicher Sender könnte viel leisten.»
Olivier Kessler ist derzeit eine der kontroversesten Figuren der Schweiz. Ihn wundert, wie ruppig der Abstimmungskampf zu seiner «No Billag»-Initiative ist. Am liebsten würde er über viel mehr diskutieren als Mediengebühren.