von Oliver Classen

Antworten auf die Gretafrage: Klimajournalismus in Schweizer Redaktionen

Mit ihrem neuen Nachhaltigkeitsbund «2050» landete die «NZZ am Sonntag» einen kleinen Coup: ausgerechnet die NZZ legt vor beim Klimajournalismus. Doch wie will die Zürcher Zeitung genau mit dem Megathema Klima umgehen? Und welche Akzente setzen andere Leitmedien wie SRF und Tamedia im Umgang mit dieser Jahrhundertherausforderung?

Anfang Dezember 2020 schrieb Greta Thunberg als «Chefredaktorin für einen Tag» das Editorial von Schwedens grösster Tageszeitung «Dagens Nyheter». Der programmatische Titel lautete: «Das hier sind Fakten, keine Meinung.» Damit setzte sie den Ton in der Debatte um die Rolle der Medien bei der Behandlung, respektive Bewältigung dessen, was heute – je nach Standpunkt – als Klimawandel, Klimaerwärmung oder Klimakrise bezeichnet wird. Zum Weltklimatag war der «Stern» kurz zuvor schon eine Kooperation mit «Fridays for Future» eingegangen. Bei der deutschen und österreichischen Konkurrenz, aber auch in den sozialen Medien, löste diese Zusammenarbeit mit einer Aktivistengruppe heftige Reaktionen aus. Hierzulande hingegen gibt es bislang keine öffentliche (oder auch nur brancheninterne) Diskussion um die Notwendigkeit und Machart eines speziellen Klimajournalismus. «Mir scheint, dass die Schweiz in dieser Frage noch hinterherhinkt», meint auch die deutsche Journalistin Sara Schurmann vom «Netzwerk Klimajournalismus», die dazu diverse Medienhäuser berät und gerade ein Buch zum Thema geschrieben hat.

Eine SMD-Abfrage zum neuen Trendbegriff «Klimajournalismus» seit November 2016, als das Pariser Klima-Abkommen in Kraft trat, bringt ganze vier Treffer aus Schweizer Medien, zwei davon aus der NZZ. Die beiden Artikel von 2020 und 2021 warnen davor, dass «ein Mangel an Distanz die journalistische Glaubwürdigkeit untergräbt», respektive mokieren sich über die in vielen Nachbarländern spriessenden Nachhaltigkeitsressorts. Die vergangenen September von der «Zeit» gestartete monatliche Beilage «Green» etwa wird als «Feel-good-Magazin für das links-grüne Bürgertum» belächelt.

Wieso kommt der erste Schweizer Zeitungsbund, der sich ausschliesslich diesem Themenkomplex widmet, ausgerechnet aus dem ansonsten ja nicht sonderlich grünen Haus NZZ?

Zum Start des Weltklimagipfels in Glasgow am 31. Oktober 2021, also gerade mal einen Monat später, hat die «NZZ am Sonntag» ihren eigenen «Spezialbund zur Nachhaltigkeit» lanciert. So nennt Chefredaktor Jonas Projer das 14-seitige Pionierprodukt in seinem Editorial. Dass darin primär Klimajournalismus stattfinden soll, zeigt dessen aufs globale Klimaneutralitätsziel «2050» verweisende Titel wie auch der Inhalt der bisherigen zwei Ausgaben. Bloss: Wieso kommt der erste Schweizer Zeitungsbund, der sich ausschliesslich diesem Themenkomplex widmet, ausgerechnet aus dem ansonsten ja nicht sonderlich grünen Haus NZZ? Und handelt es sich bei «2050» wirklich um ein Schweizer Pionierprodukt oder behandeln andere Leitmedien die Klimaproblematik auch schon separat, sind dabei aber einfach etwas diskreter?

Jonas Projer verantwortet die «NZZ am Sonntag» erst seit letztem September und ist etwas stolz auf diese schnelle erste Duftmarke. Besonders stolz ist er aber auf die Mitglieder aus dem Wissen-, Wirtschafts- und Hintergrundressort, auf deren Initiative hin «2050» entstanden ist: «Die Konzeption lief sehr kurzfristig und war ein echter Kraftakt für die gesamte Redaktion.» Motivation für den gemeinsamen Effort war laut Projer einerseits die gesellschaftliche Einmittung der Klimadebatte. «Die einfachen Rezepte und Verbotsfantasien vieler Alarmisten werden zunehmend hinterfragt.» In dieser «Versachlichung» sieht er «enormes journalistisches Potential». Geleitet wird der neue Bund von der bisherigen Hintergrund-Redaktorin Carole Koch, die damit nun dem Wissenschaftschef Andreas Hirstein unterstellt ist. «‹2050› ist ein Satellit des Wissen-Ressorts, weil dort die Fachkompetenz liegt und sich so die meisten Synergien ergeben», sagt Koch. Inhaltlich will auch sie «weder predigen noch erziehen, sondern einen realistischen Blick auf die Klimaerwärmung und ihre Konsequenzen pflegen».

Der Hauptgrund, warum die «NZZ am Sonntag» dem Klima neben der kontinuierlichen über alle Ressorts verteilten Berichterstattung einen eigenen Ort geben wollte, war für alle Beteiligten das schnell gewachsene Leserinteresse. Dass dem NZZaS-Publikum der Umweltschutz besonders am Herzen liegt, zeigte sich bereits Ende 2018, als die Zeitung ihr Publikum fragte, wo sich die Schweiz bis 2050 am stärksten verändern müsse. Knapp drei Jahre später bat Projer die «2050»-Leser*innen um Feedback auf die Pilotbeilage. Der Rücklauf war gemäss Projer «schlicht überwältigend – und zu 80 Prozent positiv».

Dient der neue Nachhaltigkeitsbund der «NZZ am Sonntag» als Werbeplattform für die sehr wirtschaftsnahen Aktivitäten von «Sustainable Switzerland»?

Skeptisch auf den Klima-Hype an der Falkenstrasse reagiert Marcel Hänggi, der sich für die Wochenzeitung WOZ mit dem Klimawandel befasste, als noch niemand Klimajournalismus buchstabieren konnte. Hänggi stösst insbesondere sauer auf, «dass Projer nur sagt, wie er es nicht machen will. Wenn er schreibt, ‹das Thema Klimawandel unideologisch, ohne moralischen Zeigefinger und politische Agitation beleuchten› wolle, insinuiert er, andere würden so darüber berichten. Das macht mich misstrauisch.» Hänggi hat die Gletscherinitiative mitinitiiert und kuratiert einen wöchentlichen Klima-Newsletter, der Medienbeiträge aus der Schweiz und der ganzen Welt kommentiert. Im Gegensatz zu Projer würde er den Aufruf «Nehmt die Klimakrise endlich ernst!» sofort unterschreiben, den Sara Schurmann an 500 Kolleg*innen geschickt hat.

Jonas Projer, der letztes Jahr überraschend von «Blick TV» zur «NZZ am Sonntag» gewechselt hat, eilt der Ruf eines Machers an die Falkenstrasse voraus. Er selbst beschreibt sich als «Trial-and-Error-Typ», der das Publikumsinteresse lieber am realen Produkt testet, statt bloss Ideen abzufragen. So hat er es mit «2050» gemacht und so will er nun auch bei der neuen digitalen Plattform für die «NZZ am Sonntag» verfahren, deren Entwicklung er gegenüber der MEDIENWOCHE erstmals bestätigt. «Im Web kann diese Redaktion ihre aufwändigen Hintergründe und Recherchen noch prominenter ausspielen. Das gilt auch für ‹2050›. Von den Lehren, die wir dort ziehen, wird auch die Zeitung profitieren.» Parallel zur neuen Online-Präsenz ihres Sonntagsblatts arbeitet die NZZ Gruppe auch am Projekt «Sustainable Switzerland», einer «Dialog-Plattform zur nachhaltigen Entwicklung der Schweizer Wirtschaft», wie es auf der Website heisst. In den ersten zwei «2050»-Ausgaben wurde diese Initiative jeweils ganzseitig beworben. Unter dem Dach von «Sustainable Switzerland» findet dieses Jahr unter anderem ein Nachhaltigkeitsfestival statt, wo ein Green Business Award vergeben werden soll. Organisatorisch untersteht die Nachhaltigkeitsplattform der Unternehmenseinheit «NZZ Connect», wo auch andere Veranstaltungen wie das «Swiss Economic Forum» oder die «Xdays» angesiedelt sind.

Wolfgang Blau beobachtet bei der Gründung von Klima-Ressorts oder -Beilagen immer wieder einen «PR-Effekt auf Abonnenten und Anzeigenkunden».

Da drängt sich die Frage auf: Dient der neue Nachhaltigkeitsbund der «NZZ am Sonntag» als Werbeplattform für die sehr wirtschaftsnahen Aktivitäten von «Sustainable Switzerland»? NZZ-Sprecherin Karin Heim weist die Vermischung von redaktionellen Inhalten und kommerziellen Interessen weit von sich: «Die beiden Projekte werden völlig unabhängig voneinander verfolgt. Mit ‹Sustainable Switzerland› lancieren wir ein Angebot analog zum ‹Swiss Economic Forum›, nur eben themenspezifisch im Bereich Umwelt und Nachhaltigkeit.»

Unterstützen Sie unabhängigen und kritischen Medienjournalismus. Werden Sie jetzt Gönner/in.

Journalismus braucht Herzblut, Zeit – und Geld. Mit einem Gönner-Abo helfen Sie, unseren unabhängigen Medienjournalismus nachhaltig zu finanzieren. Ihr Beitrag fliesst ausschliesslich in die redaktionelle und journalistische Arbeit der MEDIENWOCHE.

[rml_read_more]

Einen positiven Zusammenhang von Klima und Kommerz gibt es für Medien indes sehr wohl. Wolfgang Blau ist Mitgründer des «Oxford Climate Journalism Network» und beobachtet bei der Gründung von Klima-Ressorts oder -Beilagen immer wieder einen «PR-Effekt auf Abonnenten und Anzeigenkunden». In seinem Essay «Klimajournalismus wird Chefsache» schreibt der frühere Chefredaktor von «Zeit Online» und Manager von Condé Nast, dass die «Financial Times» ihren Umsatz mit kommerziellen Kampagnen zu Nachhaltigkeitsthemen in den letzten zwei Jahren verdreifachen konnte. Verbirgt sich hinter «2050» also auch ein neues und – im Wortsinn – nachhaltiges Geschäftsmodell? «Wie die gesamte Zeitung, machen wir auch diesen Bund für unsere Leserschaft», erwidert Projer. Und fügt an: «Dass das Klimathema auch vielen Unternehmen am Herzen liegt und im Werbemarkt relevanter wird, halte ich aber durchaus für eine Chance.»

Bei SRF bemüht man sich hingegen weniger um neue Geschäftsmodelle als um die Grundversorgung der Bevölkerung mit Informationen. Das ist beim Klimathema nicht anders. «Im Strategieprozess 2020–2024 haben wir dem Wissenschaftsressort und damit auch dem Themenfeld Klima deutlich grössere Relevanz und damit auch mehr Ressourcen gegeben», sagt Susanne Wille. Als Leiterin der Abteilung Kultur ist die ehemalige «10 vor 10»-Moderatorin auch für die Wissensredaktion zuständig. Diese verfügt gemäss Wille neu über 24,5 Vollzeitstellen, verteilt auf 32 Mitarbeitende. Zum Vergleich: Bei der «NZZ am Sonntag» stehen dafür aktuell knapp 4 Vollzeitstellen zur Verfügung und im Wissensressort von Tamedia teilen 7 Personen 5,4 Vollzeitstellen. Die personelle Stärke der (freilich nicht nur) fürs Klima zuständigen Redaktion zeigt sich in deren Output. Gemäss einer SRF-internen Auswertung wurden vor Corona täglich 5 bis 6 Beiträge zum Klimathema publiziert. Im Corona-Jahr 2021 waren es im Schnitt immer noch 4 pro Tag. Diese Kontinuität und die breite Durchdringung auf allen Kanälen hält Wille für «letztlich entscheidend zur Erfüllung unseres Leistungsauftrags».

«Ich rede schon länger nicht mehr von Klimawandel, sondern von Klimaerwärmung, weil dies den realen Sachverhalt ganz klar benennt.»
Thomas Häuser, Leiter Wissenschaftsredaktion SRF

Gesammelt werden manche dieser gebührenfinanzierten TV- und Radio-Geschichten im Online-Auftritt des Ressorts «Wissen» – seit letztem Sommer sogar unter einer eigenen «Klimawandel»-Rubrik. Die letzten aktuell dort verfügbaren Artikel datieren allerdings von Dezember. Und angepriesen werden sie in der Unterzeile als «Wissenswertes und Hintergründiges zur Klimaerwärmung». Doch zwischen «Klimawandel» und «Klimaerwärmung» liegen politische Welten. Das weiss niemand besser als SRF-Klimajournalist Thomas Häusler, der das Wissenschaftsressort beim Radio leitet. «Wir hinterfragen unseren Sprachgebrauch und verständigen uns darüber – auch über Abteilungsgrenzen hinweg. So rede ich schon länger nicht mehr von Klimawandel, sondern von Klimaerwärmung, weil dies den realen Sachverhalt ganz klar benennt.» Eine verbindliche Vereinheitlichung der redaktionellen Terminologie, wie sie BBC oder der «Guardian» seit Jahren schon praktizieren, sei beim Schweizer Sender jedoch kein Thema.

Wie die «NZZ am Sonntag» mit ihrer «2050»-Beilage, betreibt auch SRF neben der täglichen Berichterstattung in Sachen Klima ein Leuchtturmprojekt. Es heisst «CO2ntrol», läuft seit August 2021 jeden zweiten Donnerstag im Frühstücksfernsehen von «SRF zwei» und, weit wichtiger, jederzeit auf dem Youtube-Channel «SRF Wissen». Dafür verantwortlich zeichnet Thorsten Stecher, Gesamtleiter der Wissenschaftsredaktion am Leutschenbach. «Dieses frische Format vermittelt das komplexe Thema sehr anschaulich und hilft jungen Menschen, in Sachen Klima die richtigen Alltagsentscheidungen zu treffen.» Die stilistisch irgendwo zwischen Erklärvideo und Sensibilisierungskampagne angesiedelte Sendung dauert Web-kompatible zehn Minuten und erfreut sich intern und bei Youtube schon so grosser Beliebtheit, dass sie es dieses Jahr in die Primetime schafft. «Mit Best-of-Compilations von ‹CO2ntrol› bestreiten wir zwei Spezialsendungen unseres Wissensmagazins ‹Einstein›», kündigt Stecher erwartungsfroh an.

Kann nur eine junge Redaktion mit Klimajournalismus ein jüngeres Publikum erreichen?

Für Branchenaktivist*innen wie Sara Schurmann ist Klimajournalismus bezüglich der Glaubwürdigkeit und Relevanz von Medien längst zur Gretchenfrage avanciert. Zugleich ist es aber auch eine Generationenfrage. Und zwar gleichermassen für Publikum und Redaktion. Kann nur eine junge Redaktion mit Klimajournalismus ein jüngeres Publikum erreichen? Diese in Aktivist*innen-Kreisen häufig gestellte Frage kann man getrost verneinen, da es beim Klima vor allem um Fachkompetenz und die lange Sicht geht. Für beides braucht es viel Erfahrung. Vordenker Wolfgang Blau sieht hier einen potentiellen Generationenkonflikt, denn «es sind vor allem jüngere Kolleg*innen, die sich von der Klimakrise nicht nur professionell betroffen, sondern auch persönlich bedroht fühlen». Er hofft deshalb auf «eine offene Diskussion mit den Chefredaktionen über die Frage, wie sie der Dringlichkeit journalistisch gerecht werden können, ohne sich dem Aktivismus-Verdacht auszusetzen.».

Erstrebenswert scheint also ein redaktioneller Smart Mix aus Seniorität und Agilität. Das sieht auch der Doyen unter den Schweizer Klimajournalist*innen so. Martin Läubli begleitet das Thema (und das Thema ihn), seit er bei Tamedia arbeitet. Und das sind inzwischen 22 Jahre. «Ich war in dieser Zeit an über einem Dutzend UNO-Klimakonferenzen. Den ersten Artikel darüber schrieb ich im Jahr 2000 von der COP6 in Den Haag fürs Auslandsressort.» Das war zwar seine persönliche Initiative damals, von seinen Vorgesetzten hat der Wissenschaftsredaktor von «Tages-Anzeiger» und «Sonntagszeitung» sich dennoch immer unterstützt gefühlt. Umwelt und Klima seien «vom damaligen Chefredaktor Res Strehle vor zehn Jahren schon zum Schlüsseldossier erklärt» worden. Auf den «2050»-Coup der Konkurrenz ist er nicht neidisch. «Wir berichten regelmässig und viel zum Klima. Beim Wissen markiert das Thema mit der Online-Rubrik «Klimawandel» prominente Präsenz.» Im Angebot ist zudem ein 14-täglicher Newsletter namens «Celsius», den Läubli zusammen mit Tamedia-Wetterexperte Martin Steinegger verfasst. Mit den bislang etwa 2500 Abonnent*innen ist er allerdings nicht zufrieden. Das sei wenig im Vergleich zu vergleichbaren «Tagi»-Diensten, zu wenig. «Ich hoffe, dass das Interesse unserer Leserschaft an diesen Themen weiter steigt.» Über allfällige redaktionelle Gründe für diese überraschende Zurückhaltung mag Läubli nicht spekulieren. Eine ständige Struktur, die sich systematisch und aus den verschiedenen Ressortperspektiven um das Klimathema kümmert, hält er aber jedenfalls für «wünschenswert». Ob es dazu mehr Ressourcen für das Ressort «Wissen» oder eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe bräuchte, soll jedoch die Chefredaktion beurteilen. «Vielleicht müsste man da schon mal drüber nachdenken und einen Vorschlag machen», räumt Läubli abschliessend ein.

Das journalistische Bewusstsein für diese existentielle Dauerkrise scheint in unseren Nachbarländern wirklich schon einiges tiefer verankert zu sein.

Anregungen und Ansprechpartner*innen dafür könnte er bei Portalen wie «Das Klimathema» und «Klimafakten» finden. Oder auch direkt beim «Netzwerk Klimajournalismus», das in Deutschland und Österreich seit letztem Sommer regelmässig Fachleute zusammenbringt, um inhaltliche und redaktionelle Fragen zu diskutieren. Dessen Mitinitiantin Sara Schurmann hoffte bei der Gründung, dass sich schnell auch interessierte Schweizer Kolleg*innen melden würden, bislang umsonst.

Unter den 50 Erstunterzeichnenden ihres oben erwähnten Aufrufs befanden sich nur gerade zwei Journalist*innen aus der Schweiz: Vinzenz Greiner, der bei Ringier das Podcast-Team leitet, und Alex Tiefenbacher, die fürs Online-Magazin «Das Lamm» (gemäss ihrem Twitterprofil) «über die Klimakrise und anderes» berichtet. Zwei vielversprechende Nachwuchskräfte also, aber keine*r der etablierten Klima-Expert*innen in den hiesigen Leitmedien. Das journalistische Bewusstsein für diese existentielle Dauerkrise scheint in unseren Nachbarländern wirklich schon einiges tiefer verankert zu sein als zwischen Boden- und Genfersee. Doch die Schweiz bevorzugt ja häufig den autonomen Nachvollzug. Mal sehen, ob dieses Prinzip nicht nur in der Politik, sondern auch in der Publizistik gilt.

Leserbeiträge

Reto Stauffacher 26. Januar 2022, 14:50

Ebenfalls aus dem Hause NZZ: https://www.nzz.ch/deutschland/planet-a

«Der Klimawandel ist real, menschengemacht und die wohl grösste Herausforderung der Jetztzeit. In den kommenden Jahren und Jahrzehnten werden wir, um die Klimakatastrophe noch abzuwenden, unsere Volkswirtschaften, Unternehmen und Gewohnheiten gewaltig umbauen müssen. Den Weg dorthin wollen wir mit dieser Publikation begleiten, analysieren und interpretieren. Mit einem Blick darauf, wie wir leben, arbeiten, einkaufen, aufwachsen oder wählen.»