von Adrian Lobe

Versprechen vs. Realität: Was uns die Zukunft des Journalismus bis jetzt gebracht hat

Die Digitalisierung bringt immer wieder neue Technologien hervor, die den Journalismus zu verbessern versprechen. Doch was haben Automatisierung, Blockchain oder Virtual Reality bisher gebracht und was ist von ihnen noch zu erwarten? Wir haben fünf Fachleute gefragt – ihre Antworten und unsere Einschätzungen.

Automatisierung

Das Versprechen: Mehr Zeit fürs Wesentliche
Automatisierung verspricht, den Medienschaffenden einfache und repetitive Tätigkeiten abzunehmen und Kapazitäten freizusetzen für redaktionelle Kernaufgaben, wie etwa Recherche oder Storytelling. Die Journalist:innen müssen nicht mehr unter Zeitdruck Kurzmeldungen schreiben oder spätabends vom Auswärtsspiel des unterklassigen Fussballvereins berichten – die Meldung schreibt die Maschine. Rohdaten wie etwa Spielstatistiken oder Börsenkurse setzt ein Algorithmus nach einer vorgegebenen Syntax zu einem lesbaren und verständlichen Artikel zusammen. Computer werden nicht müde, machen keine Flüchtigkeits- oder Rechtschreibfehler und streiken nicht. Unterdessen bleibt der Redaktion Zeit für Analysen oder Hintergrundberichte.

Die Realität: Automatisierte Artikel
Schon seit einigen Jahren setzen Nachrichtenagenturen, Online-Medien und Zeitungen Software ein, die aus strukturierten Daten automatisiert Artikel generiert, zum Beispiel standardisierte Sport- oder Finanzberichte. Schweizer Medienhäuser wie TX Group und Keystone-SDA haben mit diesen Werkzeugen Teile ihrer Wahlberichterstattung automatisiert. Mit leistungsfähigen Sprachmodellen wie GPT-3, die auf Knopfdruck komplexe Texte produzieren, sind diese basalen Schreibroboter allerdings nicht zu vergleichen.

Die Anwendung von Software bzw. Künstlicher Intelligenz in Redaktionen hilft auch beim Auswerten riesiger Datensätze oder der Transkription von Texten. So setzt die NZZ die selbstlernende Text-to-Speech-Lösung Google Wavenet ein, mit deren Vorlesefunktion man die geschriebenen Artikel auch hören kann.

Christina Elmer: «Medien sollen Potenzial ausloten.»
«Lernende Algorithmen können an vielen Stellen im journalistischen Produktionsprozess von Nutzen sein», erklärt Christina Elmer, Professorin für digitalen und Datenjournalismus an der TU Dortmund auf Anfrage der MEDIENWOCHE. «Sie können Journalist:innen in der Recherche unterstützen, etwa wenn es darum geht, grosse Datenmengen zu strukturieren.» Auch in der Produktion würden KI-Tools schon vielfach eingesetzt, zum Beispiel zur Transkription und Übersetzung von Beiträgen. In der Distribution von Medienbeiträgen seien mit KI-Support «bessere Empfehlungen» möglich. Ebenso liessen sich Inhalte automatisiert für unterschiedliche Plattformen und Nutzungskontexte anpassen. «Aus meiner Sicht sollten Medienhäuser diese Potenziale ausloten und die nötigen Kompetenzen aufbauen, um derartige Systeme zu konzipieren und die Algorithmen entsprechend zu trainieren», meint Elmer.

Für riskant hält die Journalismusprofessorin den Umgang mit Künstlicher Intelligenz und Automatisierung, wenn deren Entwicklung «ohne Strategie und fachkundige Begleitung» vorangetrieben würde – «und wenn wir der dystopischen Idee hinterherliefen, dass KI-Algorithmen vollkommen autark journalistische Beiträge erstellen könnten». Es sei zwar theoretisch möglich, dass KI-Systeme irgendwann auch Meinungsbeiträge und Reportagen schreiben könnten, doch Elmer bezweifelt, ob derlei Formate mit persönlicher Prägung und einer entsprechenden Erwartungshaltung beim Publikum wirklich erfolgreich sein könnten: «Der Reiz eines Meinungsbeitrags liegt ja gerade darin, dass er von einer Person stammt, der ich begegnen und mit der ich mich auseinandersetzen könnte.» Wann immer es im Journalismus nicht nur um die reinen Fakten, sondern auch um Empathie und die persönliche Perspektive gehe, sollten Medien auf menschliche Autor:innen setzen, findet die Journalismusprofessorin.

Virtual Reality

Das Versprechen: Mittendrin statt nur dabei
Virtuelle Realität erlaubt es, Berichterstattung lebendiger und authentisch erfahrbar zu machen. Mit einer VR-Brille auf dem Kopf ist es möglich, direkt in die Szenerie einzutauchen und sich mit seinem Avatar durch ein Kriegsgebiet oder Flüchtlingscamp zu bewegen. Durch die Immersion kann der Mediennutzer die Eindrücke eines Reporters hautnah erleben – Bombendetonationen zum Beispiel oder Berührungen von Menschen. Manche sprechen daher von der virtuellen Realität als einer «Empathiemaschine». Die Idee des teilnehmenden Journalismus könnte durch die Technik auf eine neue Ebene gelangen.

Stand heute: Novak ins Studio teleportiert
Die Anfänge von Virtual Reality im Journalismus reichen knapp zwei Jahrzehnte zurück. 2006 hat die BBC in der virtuellen Welt «Second Life» ein eigenes Nachrichtenstudio eingerichtet. Der Avatar des BBC-Moderators Jeremy Paxman präsentierte eine eigene Nachrichtensendung. Auch andere TV-Sender wie ABC (deren Insel in «Second Life» von Cyberterroristen bombardiert wurde) waren auf der Plattform präsent. «Second Life» hat seinen Zenit längst überschritten, doch die immersive Berichterstattung wurde durch immer aufwendigere Grafiken weiterentwickelt. So hat der Fernsehsender «Eurosport» Gäste in sein Studio «teleportiert». Während Novak Djokovic noch auf dem Center Court der US Open stand, wurde ein dreidimensionales Hologramm von ihm eingeblendet. So entstand die Illusion, als würde der Tennisstar tatsächlich im Studio stehen und die Fragen der Moderatorin beantworten. Wobei Djokovic mehr wie ein zweidimensionaler Pappkamerad aussah. Trotz der Mängel hat sich dieses Format gerade in Pandemiezeiten mit eingeschränkter physischer Präsenzmöglichkeit bewährt.

Auch das sogenannte «Metaverse» lockt mit neuen Möglichkeiten. So hat die «Vice»- Mediengruppe kürzlich auf der 3D-Plattform «Decentraland» sein «Hauptquartier» eröffnet. Diese virtuelle Repräsentanz diene auch «als Startrampe für die digitale Feldforschung zur Soziologie digitaler Communities», schrieb «W&V» Ende Februar. Allerdings sind Medienhäuser noch sehr zurückhaltend. Gemäss einer Umfrage des Branchendiensts «Digiday» sehen 80 Prozent der Verlage keine grosse Zukunft im Metaverse.

Simon Graff: «Wir können andere Perspektiven wahrnehmen»
«Wir können an Orte gehen, uns dort empfinden und somit Dinge und Zustände erleben, die wir als Rezipient:innen sonst nicht erleben könnten – und mitunter auch gar nicht hautnah erleben wollen.» Simon Graff, Gründer und Geschäftsführer der Metaverse-Agentur «FOR REAL?!», sieht das Potenzial der immersiven Technologie in der Überwindung von Distanzen – physisch, zeitlich und mental. Virtual Reality könne dabei helfen, andere Perspektiven wahrzunehmen und in die «Haut» anderer Menschen zu schlüpfen. VR-Formate wie «When We Stayed Home», eine Reihe von Kurzfilmen, die während der frühen Phase der Pandemie in den menschenleeren Metropolen der Welt aufgenommen wurden, zeigten «eindrücklich», welches Potential in der immersiven Erzählweise liege. «Die Relevanz solcher Formate wird mit der weiteren Verbreitung von immersiven Endgeräten im Konsument:innen-Markt unweigerlich steigen», glaubt Graff.

Der Spezialist für Extended Reality sieht Journalist:innen aber auch in der Verantwortung, bei der Konzeption und Produktion von Inhalten «sehr bedacht» vorzugehen – insbesondere gehe es um die «Vermeidung von Derealisierungseffekten oder einer Hypersubjektivität», die auf Grund der Intensität der Medien auch «kritische Effekte» haben könne. «Zur Einordnung von inszenierten Darstellungen wie etwa Propaganda «wird Medienkompetenz auch im virtuellen Raum der unterschiedlichsten Metaverse-Plattform von hoher Relevanz sein.»

Augmented Reality

Das Versprechen: Überall Zusatzinformationen
Mit Augmented Reality (AR) lassen sich physische Objekte in der Umgebung mit Zusatzinformationen anreichern. So kann man beispielsweise statistische Daten oder Hintergründe von Fussballspielern einblenden lassen, wenn man das Smartphone auf die Spieler am TV-Bildschirm hält, oder biologisches Wissen auf eine Datenbrille ausspielen, wenn man durch einen Wald wandert.

Stand heute: Da bewegt sich was!
Bis vor einigen Jahren wurde die Technik eher als Spielerei eingesetzt. So liess das Magazin «The New Yorker» 2016 den deutschen Künstler Christoph Niemann ein Augmented-Reality-Cover produzieren. Mithilfe einer App sah man das Titelbild unter der Kameralinse eines mobilen Endgeräts als animierte, dreidimensionale Grafik. Die «Bild»-Zeitung hat die Technik eingesetzt, um Fotos ihrer Print-Ausgabe mit Videos anzureichen. Leser der gedruckten Zeitung konnten Zusammenfassungen der Fussball-Bundesliga schauen, wenn sie ihr Smartphone mit der installierten App über das Foto hielten. Der journalistische Nutzen dieser Animationen hielt sich allerdings in Grenzen.

In welche Richtung AR-Journalismus gehen könnte, hat das Online-Magazin «Quartz» demonstriert: Es integrierte ein 3D-Modell der Weltraumsonde Cassini in seine App. In der Kamera-Ansicht des iPhones liess sich das Objekt in der Umgebung, etwa auf einer Strasse oder einem Häuserdach, erkunden und auf Originalmass vergrössern.

Bei der «New York Times» arbeitet mittlerweile ein ganzes Team («AR Lab») aus Reportern, Entwicklern und Designern an Formaten, die auf Augmented Reality setzen. Die meisten Medienhäuser haben allerdings nicht das Budget einer «New York Times», um so stark in eine neue Technologie zu investieren oder sich kostspielige Experimente zu leisten, ohne zu wissen, ob sich das dann auch kommerziell rechnet. «n-tv.de»-Chefredakteur Tilman Aretz erkannte in der Technik keinen Nutzen für die Berichterstattung. «Eine Nachrichtenredaktion muss sich damit nicht beschäftigen», sagte er 2018 in einem Interview mit dem «Medium Magazin».

Markus Kaiser: «Schauplätze zum Leben erwecken»
«Augmented Reality ersetzt nicht bestehende Medien, sondern kann sie erweitern», schreibt Markus Kaiser auf Anfrage der MEDIENWOCHE. Der Professor für digitalen Journalismus und Medieninnovationen an der TH Nürnberg hat früher selbst als Journalist gearbeitet und ist Experte für digitalen Journalismus und Medieninnovationen. Gerade im Lokaljournalismus sei AR eine «gute Sache», weil man vor Ort Schauplätze zum Leben erwecken könne.

Kaiser erwartet daher eine deutliche Zunahme von Augmented Reality im Journalismus. Dabei werde AR eine «stärkere Rolle» als die grosse Schwester Virtual Reality spielen, weil solche Anwendungen dank des omnipräsenten Smartphones einfach zugänglich und nicht ganz losgelöst vom Kontext der Realität sind.

Die Gefahr, dass die grossen Tech-Plattformen den Verlagen das Wasser abgraben, sieht der Journalismus-Experte nicht. «Google und Meta sind ja Intermediäre: Sie werden keine bzw. die wenigsten Inhalte selbst erstellen.» Wenn US-Tech-Unternehmen auf AR setzen, würden sie dies mit ihrer Technologie unterstützen und den Algorithmus dementsprechend «attraktiv programmieren», dass Content-Anbieter (wie Medienhäuser) hierfür Inhalte recherchieren und erstellen. Kaisers Fazit: «Wie immer bei neuen Technologien: Je ausgereifter sie sind, desto schneller verbreiteten sie sich, auch weil sie günstiger in der Handhabung werden und es mehr Fachleute gibt.»

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Blockchain

Das Versprechen: Totale Transparenz
Bei der Blockchain handelt es sich um eine Art digitales Kassenregister. Sie bildet die Grundlage für Kryptowährungen wie Bitcoin und NFTs. Die Besonderheit besteht darin, dass die Protokolle nicht auf einem zentralen Server, sondern dezentral verteilt auf verschiedenen Rechnern ausgeführt werden. So lassen sich Transaktionen für jedermann öffentlich nachvollziehen. Die Blockchain-Technologie ist auch für den Journalismus interessant, etwa als Verifikationsinstrument für Informationen oder als dezentrale Publikationsplattform, wie es das sogenannte Web3 ermöglicht.

Stand heute: Schwer zu erklären
Mit «Civil» gab es bereits einMedien-Start-up, das über die Ausgabe einer eigenen Kryptowährung eine datengenossenschaftsähnliche, dezentrale Verlagssstruktur etablieren wollte (ähnlich wie die «Republik», nur Blockchain-basiert). Das mit vielen Vorschusslorbeeren gestartete Projekt musste jedoch 2020 eingestellt werden – weil es «überkompliziert und schwer zu erklären war», wie Stiftungspräsidentin Vivian Schiller einräumte.

Die «New York Times» experimentiert ebenfalls mit der Blockchain-Technologie: Die Forschungsabteilung des Medienunternehmens hat in Kooperation mit IBM ein Projekt gestartet («News Provenance Project»), bei dem die Authentizität von Fotos mithilfe der Blockchain verifiziert werden soll. Wie Entwicklungschef Scott Lowenstein auf Anfrage mitteilt, handelt es sich dabei um einen Prototyp – das Tool sei noch nicht produktiv. Derweil laufen aber eine Reihe von weiteren Projekten, bei denen die Blockchain eine zentrale Rolle spielt. Im Rahmen des «Project Origine», an dem neben der NYT unter anderen auch die BBC, Adobe und Microsoft beteiligt sind, wird an einer Softwarelösung gearbeitet, um Metadaten digitaler Medien kryptographisch abzusichern, sodass sich der Ursprung von Bildern oder Videos leichter zurückverfolgen lässt.

Mattias Erkkilä: «Wo ist das Problem für die Lösung?»
«Das erste Hindernis für Newsrooms ist, ein Problem zu finden, für das Blockchain eine Lösung sein könnte», sagt Mattias Erkkilä. Der Online-Chef beim schwedischsprachigen Angebot des öffentlich-rechtlichen finnischen Rundfunks «Yle» hat als Stipendiat beim Think Tank Polis der London School of Economics eine Studie zum Thema Blockchain und Journalismus («What use is Blockchain for journalism?») verfasst. Sein Tenor: Ein dezentraleres und demokratischeres Netzwerk als das heutige zentralisierte Internet könnte Medienhäusern in die Hände spielen, weil zum einen Nutzende die Hoheit über ihre Daten hätten und sich damit auch das Ungleichgewicht zwischen Plattformen und Verlagen ausgleichen könnte.

Erkkilä sieht grosses Potenzial, wenn Medien die zugrundeliegenden Trends erkennen. Die Technik sei aber kein Selbstzweck. Das Vorhaben von «Civil», die Eigentümerstruktur auf der Blockchain-Technologie aufzubauen, sei «sehr ambitioniert» gewesen. Es brauche aber mehr als ein Start-up, um offene und nutzerzentrierte Lösungen zu entwickeln. Sein Fazit: «Vielleicht wird die Blockchain in der Zukunft eine Technologie sein, die wir alle nutzen – so wie Verschlüsselung.»

Journalismus der Dinge

Das Versprechen: Sensoren liefern Daten
Das Internet der Dinge kann alles miteinander vernetzen, vom Auto bis zur Zahnbürste. Die Daten, die diese Geräte sammeln, sind nicht nur für die Wissenschaft oder kommerzielle Analysen interessant, sondern dienen auch als Rohmaterial für journalistische Recherchen. An der richtigen Stelle platziert, können Sensoren wertvolle Informationen liefern.

Stand heute: Live aus dem Kuhmagen
Die «Washington Post» hat bereits 2013 Daten aus dem akustischen Überwachungssystem ShotSpotter ausgewertet, um die Kriminalität in der Stadt zu dokumentieren. Das umstrittene Ortungssystem für Schusswaffen hatte die Polizei installiert und die Zeitung erhielt die Daten durch ein Auskunftsersuchen. Medienschaffende können aber auch selbst Messgeräte aufstellen und Sensoren platzieren.

So hat der Wissenschaftsjournalist Jakob Vicari, Autor des Buchs «Journalismus der Dinge», im Rahmen des Projekts «Superkühe» für den WDR drei Milchkühe mit Sensoren im Pansen ausgestattet und so aus dem Inneren der Kuh berichtet. Das niederländische Online-Magazin «De Correspondent» hat im Rahmen eines Investigativ-Projekts sensible Daten der Fitness-App «Polar Beat» veröffentlicht, die den Standort von Geheimdienstagenten oder Soldaten offenbarten. Auch Regionalzeitungen haben erfolgreich sensorjournalistische Formate eingeführt. So hat die «Stuttgarter Zeitung» einen preisgekrönten Feinstaubalarm entwickelt, der mithilfe einer KI-Software täglich Daten von Messgeräten in der Region visualisiert.

Jakob Vicari: «Die ganze Stärke des Journalismus ausspielen.»
«Im Jahr 2025 werden 30 Milliarden Dinge vernetzt sein. Für mich sind das 30 Milliarden ungehobene Geschichten», teilt Jakob Vicari auf Anfrage der MEDIENWOCHE mit. «Vernetzte Mixer verraten uns, was die Welt isst, vernetzte Spielzeuge, wofür künftige Generationen brennen.» In seinem Innovationslabor tactile.news entwickeln Vicari und sein Team sensorjournalistische Prototypen. Durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei der Sensor-Auswertung könne man Gegenständen und Tieren eine Stimme geben. «Wir können erfahren, was unsere Katzen nachts erleben, wie es Tieren in der modernen Landwirtschaft geht. Und wir können live dabei sein, wenn die letzten Geheimnisse der wandernden Tiere gelöst werden.» Vicari fordert von Redaktionen «den Mut zum Experimentieren» und dass sie sich «von Routinen verabschieden». In zehn Jahren sollte jede Redaktion ein Sensorprojekt haben, findet Vicari. Mit Sensorjournalismus könne man «die ganze Stärke des Journalismus» ausspielen: eigene, exklusive Themen setzen, tiefgehend recherchieren, Leser:innen mit einbeziehen, neue Perspektiven erzählen. Vicari ist überzeugt: «Der Journalismus fängt gerade an, richtig spannend zu werden.»

Bild: Adobe Stock

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