Journalismus und sein Publikum
Louise Sprengelmeyer und Julius Reimer erforschen, welche Beziehungen Journalist*innen zu ihrem Publikum pflegen. Sie erkennen elf verschiedene Beziehungstypen.
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Louise Sprengelmeyer und Julius Reimer erforschen, welche Beziehungen Journalist*innen zu ihrem Publikum pflegen. Sie erkennen elf verschiedene Beziehungstypen.
Die Nutzung von Radio- und Fernsehen spielt im Tagesablauf der Schweizer Wohnbevölkerung eine bedeutende Rolle. Im Schnitt verbringt jede erwachsene Person (ab 15 Jahren) vier Stunden pro Tag mit den Programmangeboten dieser beiden Mediengattungen. Dies belegen die im Auftrag der Stiftung Mediapulse erhobenen Nutzungsdaten für das erste Semester 2018.
In seiner Doktorarbeit entwirft der Journalist Thomas Schnedler Szenarien, wohin die Prekarisierung den Journalismus führen kann: Richtung Braindrain oder Aufbegehren. Und er erklärt, warum es ein Miteinander geben muss – «vor allem zwischen den Generationen».
Der bekannte Journalismusforscher Jay Rosen erklärt im Interview mit dem Deutschlandfunk, weshalb Medienschaffende einen Standpunkt vertreten müssen und sich nicht mehr länger hinter den Fakten verstecken können. Das Publikum vertraue dieser Erzählung nicht mehr länger, die da lautet: «Wir haben keinen Standpunkt, wir haben keine Ideologie, wir haben keine Philosophie, wir haben keine Interessen und keine Beteiligungen. Wir haben keine Vorurteile, wir versuchen niemanden zu überzeugen. Wir liefern nur die Fakten.» Wenn das Publikum – Rosen bezieht sich auf seine Beobachtungen aus den USA – diesem Argument misstraue, bringe es nichts, dieses einfach zu wiederholen. Es sei viel einfacher, Journalisten zu vertrauen, die so argumentieren: «Das ist mein Hintergrund. Und ausserdem habe ich sehr viel Recherchearbeit geleistet, Fakten gesammelt, viele Menschen befragt, Dokumente aufgetrieben, habe mich in dieses Thema eingearbeitet.» Weiter im Gespräch erklärt Rosen, warum er den Politik-Journalismus für kaputt hält; er sei zur Insider-Berichterstattung verkommen, die nichts mehr mit dem Alltag der Menschen zu tun habe.
Bleibt das Radio in Zeiten von Musikstreaming überlebensfähig? Ist Netflix wirklich die Nummer eins im Wohnzimmer? Und: Muss Information zwingend interaktiv sein? Die Publikation der SRF Markt- und Publikumsforschung fasst aktuelle Analysen und Erkenntnisse zusammen – und regt zum Weiterdenken an.
Mit dem Verweis auf Nachrichtenfaktoren wie Prominenz, Neuigkeit, Nähe oder Konflikt lässt sich erklären, warum Medien berichten, worüber sie berichten. Michael Meyen, Professor der Kommunikationswissenschaft in München hält dieses Modell für untauglich und überholt. «Nachrichtenfaktoren produziert heute jede Dorf-Agentur auf Bestellung», schreibt Meyen im Blog «Medienrealität». Er richtet stattdessen den Fokus auf die Konstrukteure der Medienrealität und nicht mehr auf die Ereignisse. Dieser Ansatz erlaube es, zu fragen, «ob das, was die Medien liefern, tatsächlich das ist, was wir von ihnen erwarten und wofür wir sie zum Teil teuer bezahlen.»
Die Reichweite von Websites mit falschen Berichten wird überschätzt. Das zeigt eine Analyse des Reuters Institute.
Vieles auf der Welt hat sich laut dem verstorbenen schwedischen Statistiker Hans Rosling zum Besseren gewendet. Schlagzeilen machen aber vor alllem dramatische Ereignisse. Sind die Medien Schuld am Pessimismus vieler Menschen? Gespräch mit dem Medienwissenschaftler Vinzenz Wyss.